aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neue Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (6)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil,
Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes
Rasten oder als Entdeckungen für schöne gesellige Gelegenheiten

Von Spremberg zur Steilküste & zum Sonnenstrand
Kolkwitz, Papitz, Brahmow, Müschen
und dann Burg...

Sie eignet sich jetzt an den langen Tagen als Nachmittagstour: Unsere Strecke aus dem Vorspreewald hinein ins Schattenreich der Burger Fließe. Beginnen wir also mit guter Stärkung. Nichts besseres könnte uns widerfahren als das Kolkwitzer „Haus Irmer“ (1). Jeder hier kennt dieses erste Hotel der Nachwende, gebaut von einer mutigen heimischen Familie und seither besonders draußen im Garten unermüdlich verschönert und geschmückt. Gäbe es einen brandenburgischen Hotel-Wettbewerb um den liebevollsten Gäste-Garten - die Irmers würden Preisträger. Außerdem spricht sowieso gute Küche für diesen Start oder die Empfehlung, hierhin für einen harmonischen Familiensonntag der lärmigen Stadt zu fliehen.

Gewiss, wir befinden uns an der schnellen B-Straße und müssen sie, um an Gräben und Teich zu kommen, behutsam überqueren. Aber alsbald zweigt vom Radweg schräg zum Feld hinunter ein Sandweg, dem wir folgen. Bald erreichen wir die Kolkwitzer Kirche (2) mit freistehendem Glockenturm. Der kleine Vorraum steht immer offen und überrascht uns als „automatisches“ Museum. Wir hören Glocken und erfahren etwas über Pfarrer Johann Friedrich Fritze. Im 18. Jahrhundert hat er als erster das Alte Testament ins Wendische übersetzt und teils auf eigene Kosten in Cottbus drucken lassen. Die Kolkwitzer pflegen dafür sein Grab und sein Andenken.
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Die Wirtin der „Alten Aalreuse“ weiß - was
im Spreewald normal ist -
den Rudel (Stakstange) ganz sicher zu handhaben


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Nachdenklich radeln wir durch modern besiedelte Ortsteile in westlicher Richtung. Spricht in den gepflegten neuen Häuschen jemand wendisch? Hier wohl kaum. Aber in Papitz passt die alte Wehrkirche (3) zum erinnernden Bild. Ist es 50 oder 70 Jahre her, dass Pfarrer Zerna, ein Verwandter des früheren Cottbuser Geschäftshauses in der Berliner Straße, hier die Aufwachsenden wendisch konfirmierte?
Ganz still liegt sonntags dies Dorf, still und romantisch auch der alte Gutspark beim „Schloss“, das als Altersheim dient. Angelegt wurde er zur gleichen Zeit wie der Branitzer Park, aber das alte Papitzer Adelsgeschlecht verlor den Besitz schon vor mehr als hundert Jahren. Die Cottbuser Hefegenossenschaft, deren Komplementäre hunderte Bäcker waren und die auch das einzige Lazarett in der Cottbuser Puschkinpromenade besessen hat, erwarb das Anwesen und bewirtschaftete es zwischen den Kriegen mit Gastronomie und Kahnbetrieb. Jetzt kümmert sich rührig der Naturschutzverein um die Oase. Wie wunderschön sind all die Dörfer hier im fruchtbaren Land der Gräben, die den Burger Hauptkanälen zustreben. Unter Eichen oder Linden stehen die Kriegermale, manchmal schon mit Namen aus napoleonischen Schlachten von 1813. Nichts wollen die Menschen auslöschen aus ihrem Erinnern, was ihnen in Glaube, Hoffnung und Treue je wichtig schien. Ist es nicht das vor allem, was den Spreewald ausmacht, seine Gelassenheit, die Beschaulichkeit dieses Lebens hier in den Wiesen und Weiten?
Immer mehr rücken die Höfe auseinander, wenn wir Brahmow (4), Müschen und schließlich Burg selbst erreichen.
Wenn das Klettern über die Bänke, die Holzbrücken des Spreewaldes beginnt, ist der weltbekannte Erholungsort erreicht, dessen Dächer im Kerndorf immer großflächiger und höher werden. Von halbrechts glänzen sie uns zu: Reha-Klinik, Hotels, auch die Therme (5) da drüben. Ist es zu fassen, was aus dem Bauerndorf, dessen Attraktivität sich einst auf die fauchende Spreewaldeisenbahn, den trachtenschweren Kirchgang und den Bismarckturm reduzierten, in knapp zwanzig Jahren geworden ist?!
Und dabei: Welch labendes Grün, welche Stille noch an Fließen, welch Vogelgesang und Libellentanz. Mücken sind auch da, aber sie plagen nicht mehr als anderswo.
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Die Kolkwitzer Kirche ist ein für wendische Dörfer gar nicht typischer gotischer Bau. Ein Turm war auch vorgesehen, doch es ergab sich nicht. So hängen die Glocken im hölzernen Stuhle außerhalb

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Ja, die Fahrstraßen zu den beliebten Lokalen sind voller Radler, Spaziergänger, auch rücksichtsvoll fahrender Autos. Niemand hupt oder krakeelt. Man möchte verweilen hier. Warum nicht? Burg quillt über von Herbergsideen. Einem Radweltmeister als Gastgeber zu begegnen, überrascht da nicht einmal so nahe an der Stadt der Radler-Rekorde. Pension „Zum Schlangenkönig“ (6) heißt das Haus, zu dem man am besten radelnd oder natürlich per Kahn vom Burger Haupthafen findet.
Nur ein Stück weiter, ebenfalls in der Waldschlösschenstraße (6), lädt die „Alte Aalreuse“ ein. Wir entspannen hier gutgelaunt. Lecker - dieser warme Räucheraal. Unter uns: statt Kuchen zum Kaffee. Das geht vielleicht nur hier. Vielleicht lassen wir uns nachher ein Stück staken. Oder kommen mal wieder zum Firmenfest. Auch das geht hier. Ach, herrlicher Spreewald!
An der Hauptspree über Schmogrow (7) mit der alten Mühle finden wir den Rückweg.

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Mühlenhof Gallinchen, Telefon: 0355-4837361

 

Gaststätte & Pension “Zum Burglehn“ :  Telefon: 03563 - 94316

 

China-Restaurant Jasmin, Telefon: 0355-542808

 

Hotel Zur Post,  Telefon: 03563-4693

 

Der Grieche in Peitz!, Telefon:

 

Christinenhof & Spa, Telefon:  03 56 01 - 89 72 0

 

Wagenburg, Telefon: 035693-347

 

Campingplatz GrossSee, Telefon: 035601-23194

 

Die Speisegaststätte, „Zum Leutnant von Leuthen“, Telefon: 035602-512-11

 

Stukker Land, Telefon: 03563 - 35 29

 

Landgasthof & Pension mit Wildgehege Schönknecht Casel bei Drebkau, Telefon: 035602-866




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