Lutkis
letzte Lenztage
Wenn der Frühling beginnt,
ist die Ruhe vorbei
Nicht nur für die
Spreewaldkobolde, die kleinen Lutkis, ist es mit dem Lenz
vorbei, wenn die Sonne steigt. Auch für die Land- und Gästewirte,
Fischköche, Terrassenkellner und Fährleute. Höchste
Zeit, denn die kommen schon auf putzige Ideen. Vazlaw, der böhmische
Co-Koch bei Fischwirt Buchan hat aus Langeweile den Haustieren
Fremdsprachenunterricht gegeben. Er ruft Puuut,
Put! Und wer kommt. Die Hunde! Spreewald-Freunde wissen,
Gaudi solcher Art gibts als Zugabe im und am Kahn.
Unser Vorfrühlings-Radeln beginnen wir auf dem Spreewaldhof,
der, verbunden mit einer Einkehr Platz für unser Auto hat.
Wir satteln auf und nehmen den Weg links am Hof, der zwischen
hohen Bäumen, die wie die Säulen eines langen Kirchenschiffes
fast Andacht einflößen, in Richtung Lehde.
Weit
über 100 Jahre alt ist der Fröhliche Hecht
in Lehde, was als Information interessant, in der komfortablen
Anlage aber nicht zu erkennen ist. Hier präsentiert sich
der Spreewald auf internationalem Niveau. Die ersten Gäste
sind längst angekommen
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Das Museum hat noch zu, gegenüber beim Fröhlichen
Hecht sonnen sich aber schon die ersten Gäste. Unser
Weg durch Lübbenau ist immer mit der radelnden Gurke gekennzeichnet,
und so erreichen wir, den Markt mit der schönen Kirche hinter
uns lassend, bald die kursächsische Postsäule. Hier
biegen wir in die Landschaft, die weit und offen Raum für
uns hat. Abzweige verlaufen fast immer rechtwinklig, weil Feldfluren
und Fließe das Kulturland ordnen. Die Kennzeichnungen stimmen
immer. Gurkenradweg und zunächst Lübben, später
Alt Zauche sind unsere orientierenden Begriffe. Dann geraten wir
nach dem Abzweig Krimnitzer Fließ plötzlich auf schicke
Bohlenwege und dann auf naturnahen Schlängelpfad. Das ist
der Barzlin, eine vier Hektar große eiszeitliche
Sanddüne, die als malerische Naturschutzoase noch gar nicht
in Karten verzeichnet ist.
Radeln
auf Fördermittel-Komfort. Die Wege sind jetzt teilweise auf
Bohlen über die sumpfigen Wiesen gelegt. Dieser führt
in den Barzlin in Richtung Alt Zauche
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Wir überqueren den Nordumfluter und erreichen bald Alt Zauche,
wo wir zum Hafen radeln und dann weiter Richtung Kannomühle.
Aber Vorsicht! Hier versperrt eine Großbaustelle den Weg
zur Eiche. Wir bleiben auf dem Süddamm des Nordumfluters
und erreichen bald Buschmühle, das zu Straupitz gehört,
sich aber schon wie Burg-Kauper anfühlt. Nun haben wir, je
nach Zeitlimit, Gelegenheit namhafte Spreewaldadressen aufzusuchen,
wie den Schlangenkönig oder das Waldschlösschen,
von wo aus die hier beschriebene Rundtor von fast genau 40 Kilometern
ebenfalls gestartet werden könnte.
In Leipe, wo unser Tagesziel bleibt, findet diese Woche noch keine
Anpaddel-Zeremonie statt, aber natürlich ist der Spreewaldhof
mit seiner neuen Hofgalerie auf Gäste eingestellt. Wundern
soll sich niemand über die Kommunikation mit dem Getier.
Wer in den Spreewald fährt, braucht alle Sinne, um hinter
die Dinge zu kommen. Und er sollte sich an die Wegmarkierungen
halten, denn Abkürzungen gelingen hier nur ganz
selten. Unbekannte Wege enden meist bei einem Sumpf oder vor einem
Fließ. Und dann hören wir leise, etwas hämisch,
die Lutkis kichern...
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Radeln
& Rasten -
die
schönsten Routen
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Schön
ist sie anzusehen, die kursächsisch Postsäule in Lübbenau,
und sie hat auch Bedeutung für uns, denn genau hier zweigen
wir ab nach Norden auf unserem Gurkenabschnitt Richtung Lübben.
Aber unter uns: Mit den Postkutschen von einst nehmen wir Radler
es locker auf. Von hier bis Cottbus geben die Sachsen knapp acht
Stunden an. Ein sportlicher Radler schaffts in der Zeit
bis Dresden... Fotos:
J. Heinrich
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