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Erlebnis-Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (37)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil, Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes Rasten oder als Entdeckungen für gemütliche gesellige Gelegenheite
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Lutkis letzte Lenztage
Wenn der Frühling beginnt, ist die Ruhe vorbei
Nicht nur für die Spreewaldkobolde, die kleinen Lutkis, ist es mit dem „Lenz“ vorbei, wenn die Sonne steigt. Auch für die Land- und Gästewirte, Fischköche, Terrassenkellner und Fährleute. Höchste Zeit, denn die kommen schon auf putzige Ideen. Vazlaw, der böhmische Co-Koch bei Fischwirt Buchan hat aus Langeweile den Haustieren „Fremdsprachenunterricht“ gegeben. Er ruft „Puuut, Put!“ Und wer kommt. Die Hunde! Spreewald-Freunde wissen, Gaudi solcher Art gibt’s als Zugabe im und am Kahn.


Unser Vorfrühlings-Radeln beginnen wir auf dem Spreewaldhof, der, verbunden mit einer Einkehr Platz für unser Auto hat. Wir satteln auf und nehmen den Weg links am Hof, der zwischen hohen Bäumen, die wie die Säulen eines langen Kirchenschiffes fast Andacht einflößen, in Richtung Lehde.


Weit über 100 Jahre alt ist der „Fröhliche Hecht“ in Lehde, was als Information interessant, in der komfortablen Anlage aber nicht zu erkennen ist. Hier präsentiert sich der Spreewald auf internationalem Niveau. Die ersten Gäste sind längst angekommen
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Das Museum hat noch zu, gegenüber beim „Fröhlichen Hecht“ sonnen sich aber schon die ersten Gäste. Unser Weg durch Lübbenau ist immer mit der radelnden Gurke gekennzeichnet, und so erreichen wir, den Markt mit der schönen Kirche hinter uns lassend, bald die kursächsische Postsäule. Hier biegen wir in die Landschaft, die weit und offen Raum für uns hat. Abzweige verlaufen fast immer rechtwinklig, weil Feldfluren und Fließe das Kulturland ordnen. Die Kennzeichnungen stimmen immer. Gurkenradweg und zunächst Lübben, später Alt Zauche sind unsere orientierenden Begriffe. Dann geraten wir nach dem Abzweig Krimnitzer Fließ plötzlich auf schicke Bohlenwege und dann auf naturnahen Schlängelpfad. Das ist der „Barzlin“, eine vier Hektar große eiszeitliche Sanddüne, die als malerische Naturschutzoase noch gar nicht in Karten verzeichnet ist.

Radeln auf Fördermittel-Komfort. Die Wege sind jetzt teilweise auf Bohlen über die sumpfigen Wiesen gelegt. Dieser führt in den Barzlin in Richtung Alt Zauche
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Wir überqueren den Nordumfluter und erreichen bald Alt Zauche, wo wir zum Hafen radeln und dann weiter Richtung Kannomühle. Aber Vorsicht! Hier versperrt eine Großbaustelle den Weg zur „Eiche“. Wir bleiben auf dem Süddamm des Nordumfluters und erreichen bald Buschmühle, das zu Straupitz gehört, sich aber schon wie Burg-Kauper anfühlt. Nun haben wir, je nach Zeitlimit, Gelegenheit namhafte Spreewaldadressen aufzusuchen, wie den „Schlangenkönig“ oder das Waldschlösschen, von wo aus die hier beschriebene Rundtor von fast genau 40 Kilometern ebenfalls gestartet werden könnte.
In Leipe, wo unser Tagesziel bleibt, findet diese Woche noch keine Anpaddel-Zeremonie statt, aber natürlich ist der Spreewaldhof mit seiner neuen Hofgalerie auf Gäste eingestellt. Wundern soll sich niemand über die Kommunikation mit dem Getier. Wer in den Spreewald fährt, braucht alle Sinne, um hinter die Dinge zu kommen. Und er sollte sich an die Wegmarkierungen halten, denn „Abkürzungen“ gelingen hier nur ganz selten. Unbekannte Wege enden meist bei einem Sumpf oder vor einem Fließ. Und dann hören wir leise, etwas hämisch, die Lutkis kichern...

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Schön ist sie anzusehen, die kursächsisch Postsäule in Lübbenau, und sie hat auch Bedeutung für uns, denn genau hier zweigen wir ab nach Norden auf unserem Gurkenabschnitt Richtung Lübben. Aber unter uns: Mit den Postkutschen von einst nehmen wir Radler es locker auf. Von hier bis Cottbus geben die Sachsen knapp acht Stunden an. Ein sportlicher Radler schafft’s in der Zeit bis Dresden... Fotos: J. Heinrich

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