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Neue Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (13)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil,
Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes
Rasten oder als Entdeckungen für schöne gesellige Gelegenheiten

Über verlorene Dörfer
nach Sibirien

Von Spremberg zur Hochkippe über
Haidemühl nach Welzow und weiter

Nicht nur der Dialekt ist anders hier, auch der Sinn der Worte. Du fährst nicht durch Dörfer irgendwo hin, sondern über Dörfer. Und machmal fährst du auch nirgendwo hin. Grodk steht da. Drüber neben dem Pfeil eine weiße Fläche. Ins Nichts führt eine nagelneue Brücke...

Bikerrennen durch die Steinitzer Alpen - neuer Spaß

Weiter hinten steigt bewaldete Landschaft bis über 150 Meter auf: die Josephsbrunner Höhe (1), herbstliche Hochkippe, ein Paradies heute, geschüttet auf Tränen. Diese Region hat hinter sich, was Alt-Haidemühl gerade und Proschim und Teilen von Welzow etwas später bevorsteht: Dörfer weichen, Bagger zerbrechen tertiäre Flöze, der Berg wandert und wird wieder Feld. Kräftiger Mais steht hier oben, gemischter Wald, grell leuchtender Sandorn. Und irgendwo da unten waren Roitz, Jessen (2), Gosda.... Der Weg, dem wir folgen, ist gut als Bergbau oder Pückler-Pfad mit Pyramide und Teufelchen markiert. Von Tagebau
ist nichts zu ahnen, nur der Dampf überm Pumpschen Kühlturm (3) erinnert an die Stromwirtschaft.


Die evangelische Auferstehungs-kirche an der Drebkauer
Straße in
Spremberg wirkt mittelalterlich. 700 Jahre ist sie
alt, aber sie steht erst 15 Jahre hier

Die Dorfnamen fallen nur Eingeweihten ein. Sie sind hier mit Bildern und sorgfältigen Texten festgehalten, und manchmal gibt es an solchen Punkten Ortstreffen. „Ach, da macht doch keiner mehr mit“, klagt Werner Balzer. Er passt auf, dass die Agrargenossenschaft nicht den Kirchplatz überpflügt. Fast 30 Jahre ist’s her, als er vom Öllager her zusah, wie Planieraupen hier „wochenlang Sandberge rumschoben“. Nichts blieb von Jessen, an gemeinsames Umsiedeln war damals nicht zu denken.


Auch 1964 nicht,als das kleinere Gosda von der Karte verschwand.
Nun berührt der Weg Werksgleise von Vattenfall, die Häuser von
Haide mühl, das auch Strittmatters Romanhelden vom Bossdomer Laden her lockte, um Geld fürs Angeschriebene zu verdienen.
Die Glaswerker (4) sind nach Spremberg umgesiedelt. Im malerischen Proschim werden die Gedanken an die Umsiedlung noch verdrängt, ebenso in einer schönen Auensiedlung, die nach zwei Waldkilometern auftaucht: Sibirien (5). Niemand weiß, weshalb dieser Ortsteil von Welzow auch auf Landkarten offiziell so ausgewiesen ist. Vielleicht fühlte sich verbannt, wer so weit außerhalb siedeln musste.

Blick von der herbstlichen Hochkippe hinüber zum neuen, sauberen Kraftwerk von Schwarze Pumpe Fotos: Hnr.

Heute lädt Gittis Gasthaus an der Aue ein, und ein schöner Weg führt an malerisch kultivierten Restlöchern vorbei zur Stadt. „Das ist 100 Jahre her, dass da Kohle raus kam. Wir haben als Mädchen hier gebadet“ sagt eine ältere Dame. Ihr gefällt die Parkanlage gut, das Wasser sei aber „versaut, weil Jahrzehnte Müll reingekippt wurde.“
Am neuen Welzower Bahnhof vorbei führt der Weg nach Neupetershain, dann nach Geisendorf, wo Gäste nur werktags (?!) erwünscht sind und bald nach Steinitz, das wir schon auf Tour 12 erreichten (Weiterfahrt siehe dort.) Heute ist Bikerfest hier im „Alpendorf“, die Frauen haben köstlichen Kuchen gebacken und durch ein Zelt, in dem abends gefeiert werden wird, rasen die Radsportler. Das Fest und der Kulturhof sind ein schönes Beispiel harmonischer Nachbarschaft von Ort und Kohleschürfern. An sowas war einst in Jessen oder Gosda leider nicht zu denken... J.H.

Zum Schluss Rasten auf indisch

Radler lieben leichte Kost und originelle Entdeckungen. Leichtes Salatiges gibt’s unterwegs, etwa im Startort Spremberg in der „Inselperle“ am Markt oder nahe an der Spree im Hotel „Zur Post.“ Wer in Cottbus startet oder schließlich ankommt, sollte für sich „Shiva“ entdecken. Bei schlichtem Ambiente an der Ecke Klosterstraße /Oberkirchplatz gibt’s hier zwei Dinge geprüft: echt indische Kost und authentische Gespräche über Indien als Zugabe beim Servieren. Ein Top-Tipp.

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Zur Alten Aalreuse, Telefon: 035603 / 60841

 

Gasthof Sielow, Telefon 0355 / 87 90 100

 


 

Familienhotel Spreewaldgarten, Telefon: 035604 - 630

 

Zum Markgrafen, Telefon: 0355 - 4858789

 

Spreewehrmühle, Telefon: 0355 - 494 59-50

 

Gaststätte & Pension   Laubsdorf, Telefon: 035605 - 4 27 57


Rasthof Domsdorf, Hofladen Steinitzhof, Telefon: 035602 - 22344

 

City-Hotel Cottbus, Telefon: 0355 / 380049-0

 

Haus Irmer, Telefon: 0355 - 28 74 74

 

 

Restaurant InselPerle, Telefon: 03563 - 39 63-0

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