aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neue Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (5)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil,
Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes
Rasten oder als Entdeckungen für schöne gesellige Gelegenheiten

Von Klinger Rittern ohne Unterkiefer
Entlang der Englischen Allee ins Raubritterland und zum Tagebaurand, wo der Kuckuck schreit

Satt gelb leuchtet das Rapsfeld durch die Alleebäume, wenn wir zum Tourstart die Damaschkeallee ganz bis zum Ende geradelt sind - dort, wo sich etwas weiter südlich der Branitzer Außenpark über die Englische Allee (1) in Feldflur wandelt. Der feste Sandweg führt am Feld vorbei ostwärts durch lichten Laubwald, anfangs noch von vereinzelten stattlichen Eichen gesäumt, später durch Kiefernwälder und den beliebten Weihnachtsbaum-Einschlag-Platz der Revierförster bis zur Kathlower Mühle (2). Wer allerdings ein Gasthaus erwartet liegt falsch, in den ehemaligen Mühlengebäuden wohnen vereinzelt Familien, das nahe LPG-Gut ist verwaist, sogar die einst mühlradtreibenden Bäche waren trocken gefallen in diesem regenarmen Frühling.

Raubritter erpressten einst hier Geld und bekamen sie es nicht, fehlte den Opfern bald der Unterkiefer. Dann aber vergalten die Klinger ihren Unterdrückern dies mit der selben Strafe. Noch heute fehlt den Ritterskulpturen der Unterkiefer. Mahnend tronen sie auf dem Tor, von dem es einst hieß, wenn es verschwände, würde das das Ende des Dorfes besiegeln. 1974 beschädigte ein Kran das Tor erheblich, 1976 begann die Umsiedlung der Klinger für den Tagebau - denkwürdig!
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Doch das wird die letzte kleine Verwunderung sein, denn vor uns liegt eine abwechslungsreiche Strecke, die es nun zuerst versteht, durch flimmernd-heiße Kiefernwälder entlang der Bahntrasse von Cottbus nach Forst die Vorfreude auf weite Blicke zu nähren. Die ergeben sich dann überwältigend, wenn sich nach der Unterquerung der Bahntrasse der Wald bald zu einer kleinen Küste lichtet. Türkisblau schimmert hinter Robinienanflug das Wasser im schmalen Band des Klinger Sees (3), dessen Canyon-Ufer noch die Abraumbagger der 80er-Jahre schütteten. Zeit abzusteigen und die Reste Klinger Geschichte zu erkunden, die sich hier bewahrt haben. Das rund 500 Jahre alte Eingangstor zum einstigen Klinger Gut steht wie ein ahnungsvoller Durchgang in die Zukunft.
Bis fast zum Scheitelpunkt der Tour in Groß Jamno folgt man am besten dem Fürst-Pückler-Radweg bzw. der Niederlausitzer Bergbautour, die mit einem radelnden Teufelchen gekennzeichnet ist. Der Rückweg fährt sich am kürzesten über wenig befahrene Dorfverbindungswege. Ausdauernde Radler können die Tour um einen Abstecher südwärts nach Laubsdorf erweitern. Im Gasthaus Laubsdorf jedenfalls ist länger als am Kutzeburger Mühlenimbiss noch ein Biergartenstopp am Abend möglich. Sogar Bowling lässt sich buchen. Das letzte Heimwärtsstück bis Madlow bildet dann der schöne spreenahe Abschnitt des bis Berlin führenden Brandenburg-Radweges
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Der Kopfsteinpflasterweg hindurch führt direkt zum neu entstehenden hölzernen Ausblick auf den See. Und die auf bronzener Tafel angeschlagene Geschichte von Raubrittern ohne Kiefer (siehe Bildtext) macht Gänsehaut. Nur 70 Meter entfernt lädt das Freiluftmuseum „Zeitsprung“ zum Fundplatz des größten Eiszeit-Mammuts der Region ein. „Susis“ Skelett steht heute nachgebildet im Kreishaus in Forst, ihre Geschichte lässt sich hier lesen.

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Das Gasthaus „Zum Kuckuck“ an einem seichten Waldsee überrascht mit stilvoller Terrasse und Gastraum sowie regional inspirierter guter Küche, Bowlingbahn und Kabarettterminen. Rechts: Seerosen-Idylle auf dem Sergener Teich
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Der Maibaum von Gosda grüßt, wenn wir den abwechslungsreichen Klinger Ort und den angrenzenden Mischwald verlassen haben, weiter auf dem Radweg, der mit dem Teufelchen markiert ist in Richtung Groß Jamno. Im Gasthaus „Zum Kuckuck“(4) kosten wir Spargel, aufs köstlichste mit Butter oder Käse angerichtet und baden die Füße im nahen Waldsee mit seichtem kinderfreundlichen Ufer. Bergfest!
So waldreich der Hinweg, so sonnenreich der Rückweg durch Obstalleen und Rapsfelder bis zu den vornehmen Sergener Teichen (5). Im nahen sorgsam sanierten Gutshaus ist wieder Leben eingezogen. Vorbei am Gackern der Eierfabrik in Roggosen (6) finden wir in Frauendorf hinterm Gutshaus in Dorfmitte wieder den Weg zur schattigen Spree und an ihr entlang führt uns der Bratwurstduft zur Kutzeburger Mühle (7). Das erfrischende Radler mit Schaumkrone genießen wir im Liegestuhl direkt am wirbelnden Wehrwasser. Stadtwärts führt der Fluss uns heim. Grandios! G.G.


Der imposante hölzerne Aussichtspunkt am Klinger See ist noch im Bau Fotos: Gabi Grube

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Zur Alten Aalreuse, Telefon: 035603 / 60841

 

 

 

Waldhotel Cottbus, Telefon: 0355 - 87 64-0

 

Zum Markgrafen, Telefon: 0355 - 4858789

 

Spreewehrmühle, Telefon: 0355 - 494 59-50

 

Gaststätte & Pension   Laubsdorf, Telefon: 035605 - 4 27 57

 

Rasthof Domsdorf, Hofladen Steinitzhof, Telefon: 035602 - 22344

 

City-Hotel Cottbus, Telefon: 0355 / 380049-0

 

Haus Irmer, Telefon: 0355 - 28 74 74

 

 

Restaurant InselPerle, Telefon: 03563 - 39 63-0

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