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Erlebnis-Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (46)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil, Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes Rasten oder als Entdeckungen für gemütliche gesellige Gelegenheite
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Kolkwitz, Kolkwitz
und keine Ende

Durch Wald, Flur und viele Wiesen über Wiesendorf und immer weiter
Kolkwitz ist mit seinen vielen Gemeinden nicht nur riesengroß, sondern als Wander- oder Radelgebiet auch unergründlich. Immer wieder biegen Wege aus vertrauten Hauptachsen in malerische Forste und durch offene Wiesen, geben altehrwürdige Gemäuer Anlass, über die Geschichte des Landstrichs nachzudenken.


Unsere Tour startet vom Cottbuser Westen in Richtung Dahlitz und Kunersdorf. Hier lässt sich die Straße nutzen, denn an Wochenenden, zumal außerhalb der Spreewaldsaison, rollt ­
hier kaum Verkehr. Gepflegte Grundstücke erfreuen das Auge, jetzt zudem viel liebevoll angebrachter Weihnachtsschmuck.
Wir folgen in Kunersdorf der Straße nach links, überqueren die Bahn und gleich danach den Priorgraben, der hier schön renaturiert wurde. Stramm bergauf geht es nach Limberg. Das Hotel „Spreewaldgarten“ (1) hat eine Spezialität, die nur auf Voranmeldung zu erleben ist: Essen im Dunkeln. Im Stockdunkeln! Man freut sich auf Huhn und hat Hering im Mund. Oder Buttermilch statt beerigem Shiraz, auf den der Gaumen eingestellt war. Geht das? Es ist ein Gaudi! Sonst nur in Berlin oder Dresden zu haben für Gesellschaften von vier bis 20 Personen.

Der Opfer der Kriege wird, wie in Limberg, in Würde gedacht hier in der Lausitz

Der Spaßfaktor findet Raum im Kolkwitzer Land, aber die Stimmung bleibt verwurzelt. Schöne Ehrenhaine und Kriegerdenkmale rufen das ins Gedächtnis. Das Heldentum! Vergessen? Nein. Aber heute natürlich etwas anders bewertet. Eher als Opfertum.
Wir kreuzen die Hauptstraße und bleiben geradezu auf schlechtem, aber landschaftlich sehr schönem Wege, der von Reichsarbeitsdienstlern gepflasterte, sehr seltene Brückenrampen über Bahn und Autobahn hat. Aus schönem, urwüchsigem Wald treten wir in die offene Weite von Wiesendorf (2). Niemand fragt, woher der Name rührt; es gibt hier nur Wiesen. Aber auch Geschichte der großen Güter, deren Baulichkeiten die Siedlerhäuser überragen. Kackrow und Wiesendorf sind seit 1446 in beurkundeter Rittershand.
Auch Brodtkowitz (3), früher zum Calauer Kreis gehörend, ist heute noch Kolkwitz, und wir haben fast 20 km absolviert, ohne die Großgemeinde zu verlassen. Auf 1527 weisen hier die Urkunden zurück. Jahrhunderte schon ist die Gemeinde zu Wüstenhain eingepfarrt und hat oft die Besitzer gewechselt. Zuletzt dominierten Freiherren und einflussreiche Dresdener, die hier stattliche, ja geradezu weltstädtische Grabmale hinterlassen haben.
Im großen Bogen fahren wir vor dem Gräbendorfer See
ostwärts, erreichen den hier gezeigten Wegweiser, der uns unter ehrwürdigen Eichen auf Illmersdorf (4) zu führt. Am Ortseingang grüßt das Forsthaus mit einer freundlichen Jägerbitte. Der kleine Ort ist wegen seiner winzigen Gutsherrenkirche bekannt, in der eine mumifizierte adlige Familie in ihren Särgen bestaunt werden kann. Natürlich nur in der wärmeren Jahreszeit an den Wochenenden oder auf Anmeldung in der Schorbuser Kirche.


Wirtschaftgebäude vom alten Rittergut Wiesendorf

Kolkwitz haben wir nun verlassen und bleiben noch eine Weile südlich davon. Wir stärken uns in Siewisch, wo Hartnicks Gaststätte immer Garant für gute reginale Küche ist.
Stimmt, es gab den Friedensfahrtsieger Hans-Joachim Hartnick. Ein Verwandter des Hauses - sein Bild hängt an der Wand, allerdings weiß heute niemand etwas über ihn zu berichten - schade eigentlich. Im Saal feiern Gäste einen Geburtstag, vorn sind die Tische liebevoll weihnachtlich gedeckt. Da röhrt nicht nur eine Hirsch-Plastik als Tischschmuck, sondern es gibt auch Braten vom stolzesten Tier unserer Wälder. Lecker.

Schnell strömt der schön renaturierte Priorgraben bei Limberg, mutet fast frühlingshaft an kurz vor Weihnachten

Wald mit guten Wildbeständen umschließt das schöne Dorf Siewisch. Die Radtour setzen wir nach Leuthen fort, wo wir, den früheren Radtouren folgend, wieder die Kirche mit dem markanten Vierspitz-Turm des 19. Jahrhunderts finden und hier Richtung Wintdorf und dann Hänchen abbiegen.


Das hübsche Forsthaus begrüßt die Wanderer ganz herzlich am Ortseingang von Illmersdorf

In Hänchen zweigt bald nach der Autobahnunterführung ein Weg ab, den wir in umgekehrter Richtung letztes Jahr im Tiefschnee als Winterwanderung empfohlen hatten. Er ist natürlich auch gut mit dem Rad passierbar, führt zum Sachsendorfer Badesee, wo die Eisbader schon ungeduldig aufs Eisha-cken warten, um in die kühlsten Fluten zu steigen.
Den See umfahren wir gegen den Uhrzeigersinn und erreichen den Weg über den Bahnübergang, der zwischen Gärten Klein-Ströbitz erreicht.
Mit Hänchen hatten wir wieder kurz Kolkwitz erreicht. Der große Ort hatte uns schon wieder.

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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