aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neue Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (21)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil,
Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes
Rasten oder als Entdeckungen für schöne gesellige Gelegenheiten

Fast Vergessenes
Der schwere Schritt im Tiefschnee macht langsam und lässt dem Auge Zeit, Besonderes zu finden

Wir bleiben in den dicken Stiefeln, begegnen sogar vereinzelt Skiläufern. Loipen werden hier im wintersportfreien Wald aber schnell zertreten. Schade.
Viele Leser sparen sich die Wanderung für wärmere Tage auf; dann ist dies ein hübscher Wanderweg von zweimal 90 Minuten, geeignet für die ganze Familie. Mittag gibt’s böhmisch mit Knedliki und Becherovka zum Verdauen. Wo? Natürlich bei vormals Vaclaw, dessen Tochter jetzt den Laden führt - „Böhmischer Rasthof“ in Hänchen genannt. Schon dafür lohnt der landschaftlich schöne Weg.

Wir starten von der Straßenbahnendstelle der Linie 3. Am Vetschauer Platz (1) steht das Ströbitzer Wahrzeichen, der Feuerwehrturm; schräg gegenüber führt die Klein Ströbitzer Straße südwärts. Sie heißt ab Bahnschranke Sudermann- und ab Priorgraben-Brücke Klein Gaglower Straße. Wir bleiben auf ihr, lassen die Frontkämpfersiedlung (2), erbaut vor 76 Jahren für Invaliden des I. Krieges, rechts liegen und bleiben der Richtung auch treu, wenn die Straße zum Feldweg schrumpft. Am Ende schwenkt der nach links zum Bahnübergang. Vor uns liegt das Landschaftsschutzgebiet der Sachsendorfer Wiesen. Wir bleiben nach links an der Bahn, kommen am Stellwerk in den malerischen Winterwald und rutschen bald die Böschung hinunter zum Sachsendorfer See (3). Ins dicke Eis ist ein Quadrat gehackt, in das allsonntäglich die nackten Eisbader tauchen. Brrr! Fotografen finden herrliche Schnee-Motive in Binsen und Schilf.


Kaum zu glauben: Es gibt ihn noch, den Kiosk am Ströbitzer Badesee, wo die heute 40- oder 50-Jährigen sich Cottbuser Keks und Eis am Stiel holten. Jetzt hat er gar im frostigsten Winter offen!

oben: Gleich gegenüber: ein vergessener russischer „Kras“ im Hof der einstigen „Waldschänke“, die noch in den 50ern mit Apfelwein in den Garten lockte...


Drüben klettert der Pfad Richtung Autobahnbrücke. Still und tiefverschneit liegt rechts der Klein Gaglower Friedhof. Wir wandern weiter und schwenken vor der Autobahn nach rechts. Jetzt befinden wir uns genau zwischen Dresden und Berlin; der blaue Vorwegweiser oben am Highway sagt 123 km nach Berlin, 122 km nach Dresden.



Malerisch wie am Fichtelberg. Aber hier geht’s nicht den Skihang runter, sondern nur die kleine Böschung hinab zum Sachsendorfer See. In dem wird auch jetzt gebadet - zumindest sonntags...
_____________________________________________________________

Unser Weg ist kürzer. Gleich nach der kleinen Gartenanlage „Steigerrebe“ mit Bergmannszeichen überm Tor erkennen wir die Kirchturmspitze von Hänchen (4) und erreichen nach der Eisenbahndurchführung auf dem Cottbuser Weg das 550 Jahre alte Dorf. Schon 1460 war das Anwesen im Besitz des Geschlechts von Zabeltitz, die weitere zehn Dörfer im Umkreis zumindest teilweise besaßen und auch in Cottbus ein Freihaus hielten.



Ströbitz, wo wir starten, hatte als Kämmereidorf nie eine Kirche und stellte sich deshalb den Feuerwehrturm ins neuzeitliche Wappen
____________________________________________________________

1625 brannte ganz Hänchen nieder, und von da an gibt es laufende Besitzerwechsel und Teilungen des Ortes. 1840 erwirbt Gottlob Wilhelm Wendler das Rittergut Hänchen; die Schäferei widmet er als Vorwerk seiner Frau Anna. Das Gutshaus kauft 1903 der Berliner Kaufmann Fritz von Dahlen als Ferienobjekt für acht Kinder. Heute ist darin ein Seniorenheim. Wir finden es nach entspannender Einkehr im Böhmischen Rasthof rechts an der Straße mit großem Vorgarten. Im Frühjahr wird hier wieder eine leuchtende Blaustern-Wiese Passanten begeistern.
______________________________

Josef Skupas Puppen Hurvinek, Manicka und Papa Spejbl, dazu der Maulwurf aus dem Film - alle (ost-) deutschen Kinderherzen schlugen für die tschechischen Stars. Im „Böhmischen Rasthof“ haben sie ihr Plätzchen auf dem Tresen

Hänchens schöne neugotische Backsteinkirche
von 1867 ist an den spätmittelalterlichen, unten quadratischen, oben achteckigen Feldsteinturm angesetzt. Das obere Turmstück stammt von 1743


______________________

Am Turnvater-Jahn-Stein (5) von 1928 und dem Rodelhang Am Weinberg (sonst Motocross-Strecke) vorbei wandern wir den Radweg hinüber auf Kolkwitz zu, biegen an der Feldstraße rechts in den Wald ein.Der frisch markierte Wanderweg ist hier neuerdings eingezäunt(!?); falls das seine Ordnung hat, müssen wir ihn später nördlich umgehen, kommen schließlich am Ströbitzer Badesee (6) an, wo wir Nostalgisches finden (siehe Fotos oben). Ein Holzbildhauer hat seinen schönen Zaun zu professionellen Reliefbildern ausgearbeitet. Wir sind in Klein Ströbitz und am Ausgangsweg.

Untitled Document

Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

Serie 1 • Serie 2 Serie 3 Serie 4 Serie 5 Serie 6 Serie 7 Serie 8 Serie 9 Serie 10 Serie 11 Serie 12 Serie 13 Serie 14 Serie 15 Serie 16 Serie 17 Serie 18 Serie 19 Serie 20 Serie 21 Serie 22 Serie 23 Serie 24 Serie 25 Serie 26 Serie 27 Serie 28 Serie 29 Serie 30 Serie 31 Serie 32 Serie 33 Serie 34 Serie 35 Serie 36 Serie 37 Serie 38 Serie 39 Serie 40 Serie 41 Serie 42 Serie 43 Serie 44 Serie 45 Serie 46 Serie 47 Serie 48 Serie 49 Serie 50 Serie 51 Serie 52 Serie 53 Serie 54 Serie 55

 


 

Familienhotel Spreewaldgarten, Telefon: 035604 - 630

 

Spreewehrmühle, Telefon: 0355 - 494 59-50

 

Gaststätte & Pension   Laubsdorf, Telefon: 035605 - 4 27 57


Rasthof Domsdorf, Hofladen Steinitzhof, Telefon: 035602 - 22344

 

City-Hotel Cottbus, Telefon: 0355 / 380049-0

 

Haus Irmer, Telefon: 0355 - 28 74 74

 

 

Restaurant InselPerle, Telefon: 03563 - 39 63-0

 

zurück...