aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neue Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (2)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil,
Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes
Rasten oder als Entdeckungen für schöne gesellige Gelegenheiten

Brücken- und Mühlentour durch Madlow
In purer Natur direkt durch die Stadt / Versteckte Orte erzählen alte und jüngere Geschichte
Anradeln mitten in Cottbus, in diesem Falle vielleicht mit einem frischen Eis von Greschke gleich neben dem Kahnhafen (1).
Wer von außerhalb kommt und mit guter Mahlzeit starten will oder gar hier übernachten möchte, um radlergerecht zu frühstücken und dann Cottbuser Morgenluft zu schnuppern, der ist im City-Hotel (Breitscheidstraße, Richtung Bahnhof) bes-tens aufgehoben. Die Adresse selbst hat viel Reiz. Ein Geheimtipp sozusagen für Stadtentdecker: Die Frühstücksterrasse eröffnet den Blick auf die Rückseite des stattlichen Landratsamtes mit rundem Treppenturm und malerischen Erkern. Selbst die Ställe für die hoheitlichen Landratsgäule sind noch zu erkennen - wenn auch zu Garagen umgebaut. Im Landratsamt, das die meisten Cottbuser nur von der Bahnhofstraßen-Fassade her kennen, agiert heute die KunstFabrik. Vor 1990 saß dort Werner Walde mit seiner Bezirksleitung, und das ganz und gar nicht prunkvolle heutige City-Hotel war Gästehaus der SED-Spitze. Kaum zu glauben: Walter Ulbricht, Erich Honecker und wohl auch dessen Kumpel aus dem Saarland haben hier Tischgespräche geführt.
Der junge Wirt schmunzelt nur darüber. Er hat sich als Radlerhotel profiliert. Den Weg um drei Ecken zum eigentlichen Start an der Sandower Brücke erklärt er gern.
Holzbildhauer haben ein schönes Eingangsschild geschaffen: Carl-Blechen-Park. Leider ist das Bronze-Standbild des Landschaftsmalers, geschaffen 1956/ 57 von Jürgen von Woyski, unlängst von Buntmetall-Banausen geklaut worden. Die Schönheit dieses Parks (2) aber blieb unberührt. Jenseits der Spree setzt er sich als Goethepark fort. Der preußisch-wendische Landschaftsmaler Carl Blechen (1798-1840) aus Cottbus und der Dichterfürst Goethe (1749-1832) aus Frankfurt/Weimar - das ergibt eine Wohlfühlgegend, in der neuerdings aus einem Stromkraftwerk ein sehenswertes Kunstmuseum wurde.

Von der Spreewehrmühle her kamen wir (gelb in der Karte), Richtung Madlow wollen wir - immer an der Spree entlang. Rastpunkte gibt es jede Menge
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Herrlicher Baumbestand säumt den Park-Radweg. Die zu überquerende Straße hieß - sehr viel passender als heute - früher Püklerstraße (jetzt Franz-Mehring-Straße). Die ältesten Buchen hier dürfte Pückler (1785-1871) noch gekannt haben.
Rechts bleibt die Mühleninsel mit der gastlichen Fabrikantenvilla (sehr gute Küche) zurück und wir erreichen durch die Ludwig-Leichhardt-Allee (Australienforscher 1813-48, ging in Cottbus zur Schule) und über die Kastanienallee neben dem Raumflugplanetarium „Juri Gagarin“ (faszinierende Programme aus dem All) die beschwerliche Kletterbrücke über die Bahn. Seit Cottbus gut Fußball spielt, waren Bahnschranken zum „Stadion der Freundschaft“ (3) nicht sicher genug für anstürmende Massen. Nun quälen sich Fußgänger und erst recht Radler durch eine schreckliche Blechrinne über dieses Unikum; Promis kommen auf bequemere Weise zum Spiel.
Die Aussicht ist von hier oben nett. Cottbus erblühte mal mit der Eisenbahn (Knoten seit 1866). Westwärts halb links schauen wir auf restliche Huckel der Schießbahn vom Schützenhaus (bis 1945). Hier konzentrierte sich in früheren Tagen sommerliche Geselligkeit.
Unten am Stadion treffen wir hinter der Osttribüne auf die Parkeisenbahn. Im Sommer tuckert sie vom fauchenden Puffer-Billy oder Dieselloks gezogen Richtung Tierpark. Beide - Zoo und Bahn - feiern dieses Jahr am 1. Juni 55. Geburtstag.
Den Weg versperrt uns nun, was von der Bundesgartenschau 1995 blieb - der Spreeauenpark. Ein erstklassiges Gartenkunstwerk! Aber niemand darf einfach so hindurch radeln. Unser Weg knickt unterhalb der brandneuen Riesenbeschriftung vom FC Energie an der Südtribünen-Rückseite zurück zu Spree und über eine junge Holzbrücke, dann gleich wieder links.
Schöner schattig geht’s nicht. Hier auf dem Damm genießen wir die urwüchsig belassene Spreeaue - ein Artenparadies für Vögel, Kleinsäuger und auch Rehe und Dachs. Gleich bekommen wir’s exotischer: Die langgezogene Hermann-Löns-Brücke (kein Mensch weiß, wie es zu diesem Namen kam) führt direkt zum Tierpark. Wer im Sommer Glück hat, kann erleben, wie ein Stück spreeauf Elefanten im Fluß baden. Das tun Sundali und Karla, beide 40 Jahre alt, mit Genuss.
Der Blick über den Zoozaun erfreut zunächst nicht; alles wirkt ungeordnet. Klar: wir passieren die „Großbaustelle Kuhstall“. Sponsoren schenken dem Park eine begehbare Haustieranlage.
Jenseits ein Stück Naturschutzgebiet mitten in der Großstadt, hier die Parkbahn-Wendeschleife mit dem nach dem längst geschlossenen Gasthaus „Friedenseiche“ benannten Bahnhof. Dann bergbachähnliches Rauschen. Tatsächlich: Am Spreewehr, das vor uns liegt, nistet eine seltene Schwalbenart, die sonst nur an reißenden Wasserfällen vorkommt. Technik und Natur ertragen sich.
Der Wald wird dichter, die Szene mystisch. Vor uns ein Bollwerk (4). Was nun!?
Gebückt rollen wir durch die Bastion, die 1867 mit der Brücke erbaut wurde. Preußen führte Krieg und schickte schon auf provisorischem Gleis 1866 Militärtransporte Richtung Sachsen / Österreich. Später wurde hier sogar mit einem Eisentor abgesperrt, umfeindlichen sächsischen Zügen den Zugang zu verwehren. Die Bollwerke, so ramponiert sie auch aussehen, werden uns noch einige Jahrzehnte romantisierend an Kriege der alten Art erinnern.
Der Weg ebnet sich, die alte Martinskirche (5) von Madlow taucht rechts auf. Eine alte Wehr- oder Wallfahrtskirchekirche, Filiale der Cottbuser Franziskaner, ist das. Madlow (ursprünglich: „modley“), das Dorf, zu dem die Kirche gehört, heißt übersetzt „Bet-Ort“.
Seit 1998 führt von Kiekebusch aus wieder eine Brücke zur Kirche. Wir aber bleiben auf Süd-Kurs, erreichen am Sportplatz Kiekebusch mit schönen und teuren (schon wieder zum Verkauf stehenden) Wohnhäusern.
Oben auf der Chausse überqueren wir die Spree und den Graben der Mühle, radeln nun flott unter der Autobahn hindurch. Nach Gallinchen hin zeigt ein Abzweig zum „Jahrmarktshof“ - lohnend für spätere Entdeckungen. Heute zieht es uns zu den zwei Mühlen von Kutzeburg, wovon eine in den bestens bekannten Reiterhof (6) verwandelt ist. An den Wochenenden tummeln sich hier viele Reiter und Radler. Heute auch wir...

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Gaststätte & Pension “Zum Burglehn“ :  Telefon: 03563 - 94316

 

China-Restaurant Jasmin, Telefon: 0355-542808

 

Hotel Zur Post,  Telefon: 03563-4693

 

Der Grieche in Peitz!, Telefon:

 

Christinenhof & Spa, Telefon:  03 56 01 - 89 72 0

 

Wagenburg, Telefon: 035693-347

 

Die Speisegaststätte, „Zum Leutnant von Leuthen“, Telefon: 035602-512-11

 

Stukker Land, Telefon: 03563 - 35 29

 

Landgasthof & Pension mit Wildgehege Schönknecht Casel bei Drebkau, Telefon: 035602-866

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das neue Spreewehr bei Branitz sorgt für gleichmäßigen Wasserstand und lockt mit seinen Wasserfällen Vogelarten an, die sonst nur an Gebirgsflüssen nisten



Madlower Gleisbollwerk: Hier schützte sich Cottbus mit einem eisernen Tor gegen kriegerische sächsische Züge

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