aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neue Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (16)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil,
Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes
Rasten oder als Entdeckungen für schöne gesellige Gelegenheiten

Es klappert die Mühle am Priorfluss

Auch Folge 16 bleibt, der Jahreszeit gemäß, stadtnah. Der Priorgraben ist ein idealer Wegleiter, der auch Überraschendes bietet. Wir wissen: Klösterliches muss geschehen, denn Prior ist der Klostervorsteher.
Doch unsere Sonntagstour beginnt mit guter Hausmannskost. Viele im Süden kennen die Adresse: Bier- und Cafégarten steht über der Pforte, Speisegaststätte am Haus. Oder ist’s nur ein Bungalow, eine Veranda? Werners Lokal (1) überrascht mit fein abgeschmeckter Küche, ideenreicher Salatkreation, einzigartiger (!) Roulade. Letztere ist nicht grad Radlerkost, das andere schon. Aber dieser Tipp eignet sich allemal für Spaziergänger. Dieser Mittagstisch hier gleich hinterm Autohaus Schulze...

Es gibt doch eine funktionierende Mühle am Priorgraben, sie klappert an einem Grundstück der Welzower Straße.
Die Madlower Mühle (r.) ist weit
über 700 Jahre alt


Von hier leitet uns Entdeckerlust. Der Süden hat sich gewandelt, hat malerische Wohngebiete, waldnah und sehr gepflegt, hervorgebracht. Wir halten gen Osten auf Gallinchen zu. Die höchst belebte Hauptstraße queren wir, um gegenüber gleich das Gutshaus (2) zu passieren. Von hier führt ein Pfad durch die Koppeln direkt zum Spreedamm, dem wir bis zum Priorgraben folgen.
Der beginnt an der großen Markgrafenmühle. Hier gibt es keinen öffentlichen Zugang mehr, dafür zieht uns quer über die Wiese die Madlower Kirche (3) an, ein alter, immer noch etwas rätselhafter Wallfahrtsort. Stand nie ein Dorf bei der Kirche? Gewiss ist, dass dieser mittelalterliche Bet-Ort (=modley) eine Filiale des Cottbuser Franziskaner-Klosters - da haben wir’s! - war, aber „Madela“ gab’s schon vor dem Kloster. Aus der Zeit danach ist ein Friedhof nachgewiesen.

Klein, aber oho! Werners Lokal in der Harnischdorfer Straße


Die Aue, in deren Mitte der Backsteinbau trutzig wirkt, hat zu jeder Jahreszeit ihre Reize. Wir fahren wieder westwärts und kommen zur Priorstraße, sind nun direkt am Graben. Der fließt stark und nähert sich der Hauptstraße. Aber oben von der Straßenbahn aus wird er kaum wahrgenommen; er kriecht unter der Fahrbahn hindurch. Wer mit dem Auto durch die belebte Dresdener Straße südwärts fährt, ärgert sich über die plötzliche Straßenverengung. Verursacher ist der Priorgraben; die alte Brücke über ihn hinweg ist leider nicht breiter.
Wenn wir der IBA Fürst Pückler Land glauben, geraten wir nun an ein herrliches Ausflugs-ziel naher Zukunft - die Priormühle (4). Aber ach! Ein jämmerliches Stück Ruine lugt durchs lichte Gehölz. Da scheint noch keine Idee gefunden zu sein. Das nahe Bauland hingegen ist bereits gut vermarktet. War’s so gewollt?
Groß ist die Freude über eine wundervolle Weichbildgestaltung des großen Wohngebietes Madlow/Sachsendorf.
Es läuft hier in parkartiger Stille aus, Spaziergänger genießen den Ort gepflegter Ruhe. Doch unser Graben ergießt sich bald erneut unter Verkehrsstrudeln hindurch, quer über die „Europakreuzung“, nach der wir wiederum sofort im Grünen sind, nun am Rande der Sachsendorfer Wiesen. Rechts klappert doch tatsächlich (5) ein winziges Mühlchen.

Etwas für Romantiker. Die Priormühle, die der Gegend ihren Namen gibt, steht etwas westlich der Hauptstraße als Ruine da. Ihre Sanierung wäre eine riesige Aufgabe. So sind vor-erst Neubauten in ihre Nähe gestellt worden Fotos: Hnr.


Links fließt weiter hinten viel Geld in neue Plätze für den Leistungsfußball, danach folgen Gärten, offene Siedlung und schließlich jenseits im Klein Ströbitzer Wohnzipfel noch ein romantischer Rest kleinbäuerlicher Hofordnung. Der Graben muss nun den Steinteich (6) speisen. Der wird zum Herbst abgelassen; die Reiher lauern auf Futter und der graue Schlamm trocknet rissig zusammen. Eine Mühle gibt es hier längst nicht mehr, nicht mal mehr ein Ausflugslokal, wie noch in den frühen Nachkriegsjahren.
Da wir so weit geradelt sind, bleibt uns zum guten Abendbrot der Weg durch die Kirschallee zum Kolkwitzer Hotel Haus Irmer (7). Das Haus ist kinderfreundlich und für gut gestaltete Familienfeiern bekannt. Bewegungsfreudigen Menschen bietet es zudem eine schöne Alternative: Tanz am Nachmittag ab 15 Uhr. Am 1. und am 3. Advent sind wieder solche Termine. Wär das was?
Unser Priorgraben verläuft hinterm Irmer-Grundstück. Er speist ein Stück weiter die Hirschteichmühle, die wir auf unserer 12. Tour kennenlernten, als wir auf malerischenen Umwegen nach Drebkau radelten.

Das war schon früher so:
Wo die Sirene auf dem Dach sitzt, hockt drinnen die Obrigkeit.
Die ist hier durch die Eingemeindung überflüssig. Gallinchens klassizistisch angehauchtes „Schloss“, '
nach dem Krieg voller Flüchtlingsfamilien, ist jetzt Kita


Je nach Gelegenheit in diesen kurzen Tagen kehren wir also gleich oder später ein oder nehmen den Weg zum Ströbitzer und Zahsower Landgraben, um am Flugplatzmuseum heimwärts zu kommen. J. Hnr.

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Stukker Land Groß Luja, Tel.: 03563/3529

 

Tel.: 035606-40455


 

Landgasthof & Pension Schönknecht, Tel.: 035602/866

 

Campingplatz GrossSee, Tel.: 035601/23194

 

Karpfenklause , Telefon: 035601 - 89284

 

Der Grieche in Peitz, Tel.: 035601/30971

 

 

China-Restaurant "Jasmin", Tel.: 0355/542808

 

Mühlenhof Gallinchen, Tel.: 0355/5901413

 

"Zum Leutnant von Leuthen", Tel.:  035602-512-11

 

Landgasthof Wagenburg, Tel.:  035693 - 347

 

Christinenhof & Spa, Tel.:  Tel. 03 56 01 / 89 72 0

 

Shiva - Spezialitätenrestaurant, Tel.: 0355 - 620 245 8

 

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