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Erlebnis-Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (31)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil, Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes Rasten oder als Entdeckungen für gemütliche gesellige Gelegenheite
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Keine spröde „Heede“: Strittmatterland heute
Schön radelt sichs zwischen Forst und Spremberg


Natürlich: Genau da liegt Strittmatterland. Die beiden Städte verbindet nördlich an Döbern vorbei, die 115 kurz streifend, eine schnelle Straße - aber es radelt sich auch schön mit hübschen Entdeckungen.
Forst hat gleich die erste mit dem sehenswerten Bahnhof. Viele anderswo entsorgte Technik steht und funktioniert hier noch.

Eisenbahnbesessene reisen extra nach hier, um Bahnsteigromantik zu fotografieren. Der gelbe Privatzug fährt übrigens nicht ganz zehn Minuten von Cottbus, unterwegs bringt die Schaffnerin zu 80 Cent 1 A Orangenjuice. Toll!
Malerisch: Kirche und Pfarrhaus in Forst-Noßdorf


Forst liegt im Trend und baut seinen Kreisverkehr. Wir überwinden das Betonrondell am Wasserturm, nehmen die Muskauer Straße und fahren die geradeaus bis fast zur Schranke. Davor geht es rechts am Waldgürtel entlang in schöner Vorstadtsiedlung zur Eigenen Scholle. „Ja“, sagt ein Mann, „nach Smarso (Forschter sagen: Schmarse) da ist meine Tocher auch mal geradelt, hat sich aber verfahren, naja...“ Was wie eine Weltreise klingt, ist fünf Kilometer weit, aber eben Jot We De. Was soll man dort, außer den Waldweg genießen?
Eben. Es geht geradeaus bis zur Malxebrücke rechts, dann kommt ein „Kuhweg“ (so nennen Forster eine Gasse zwischen zwei Stallungen) dann links und schon grüßt die Noßdorfer Kirche. Die ist in zwei Jahren 666 Jahre alt - eine Zahl, die sich feiern ließe. Recht alt und sehenswert ist auch das barocke Pfarrhaus dahinter. Eine rege Gemeinde ist hier tätig.
Forster
BahnhofsRoman-
tik: Stellwerk
und WasserTurm


Weiter geht’s gradaus. An der Gabelung den linken Weg nehmend, wird es sandig, später führt die Rampe, solide vom Arbeitsdienst gepflastert, über die Autobahnbrücke. Stille folgt, ruhiger Wald, Wiesen voller Champignons, dann schon Schluchten und Wasserlöcher des Muskauer Faltenbogens. Dann die einstige „Kreuzschänke“, die jetzt zu einem Sägebetrieb gehört. „Da fuhren früher die Russenpanzer lang“, zeigt Christa Völker auf den gekennzeichneten Radweg. Smarso ist jetzt schon in Sicht. Es sind wenige Häuser, ohne jegliche landwirtschaftliche Produktion. Ein schöner, beschaulicher Ort, an dessen Eingangsschild der „Vertreibung“ eine schriftliche Abfuhr erteilt wird.
Christa Völkers Schwiegersohn hat die schöne Morchel auf dem Acker bei Smarso gefunden. „Die gibt ein gutes Mittag.“
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Die Kohle, der Sand, das Glas - natürlich, das waren auch bei Strittmatter die Schätze der „Heede“. Will all das niemand mehr? Wir kommen, der Radstraße folgend, bald nach Gahry, dort nach links in die Mattendorfer Straße. Am Sportplatz überrascht ein Guthaus im Tudorstil. Wohnungen sind drin, ein Gemeindebüro und die Heimatstube. Die Besitzverhältnisse waren immer wirr hier. Das Dorf gehörte mal zu Forst, mal dem Kreis Cottbus, und die Geschichte der gelegentlichen Gutsbesitzer war eine Abfolge von Erbgezänk und Pleiten. So schön wie heute sah’s hier früher höchstens für „Zeitchen“ aus, wie Strittmatter sagen würde, dem wir über Mattendorf und Vorwerk bald nahe kommen. Bohsdorf ist das literarische „Bossdom“, und wer sich Zeit nimmt, findet „Tinko“-Orte und Gräber der Dichter-Eltern. Er selbst ruht im fernen Schulzenhof bei Dollgow.
Links im Tudorstil das Guts-haus Gahry - vor zehn Jahren noch schmucklos grau
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Irgendwie aber bleibt hier alles „Strittmatter-Land“. Der kn€ orrige Alte hat aus der Ferne verklärt das Miteinander einfacher, ehrlicher Leute beschrieben, und wer zum Beispiel heutzutage in „Stucker Land“ kurz vor Spremberg einkehrt, erlebt genau das - diese direkte Herzlichkeit, die manchmal schrulligen Ideen, den Spaß bei der Sache. Wo sonst können kleine Jungs mit richtigen Baggern Sand echt schaufeln? Hier gibt’s das sonntags und die Frauen backen die leckersten Torten, damit die ganze Familie Spaß hat. Lokal, Fleischerei und Landbetrieb - die Kombination ist auch mit dem Auto immer einen Abstecher wert.
Strittmatters Laden ist erhalten, wie ihn der Dichter als Hintergrund seines dreiteiligen Romans beschreibt. Für Touristen halten ihn Mitglieder des Vereins offen

Wir radeln rechts rum über Weskow, Sellesen, Neuhausen, Kutzeburger Mühle (ein Rast-Tipp) nach Cottbus rein. Gemütliche 70 Kilometer (+ Zuganfahrt) hat der Sonntagstrip. Geht doch...

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Radeln & Rasten -
die zweite Staffel

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