Die Landschaft
neu geschaffen haben hier begnadete Planer und Landschaftsgärtner
zusammen mit heimischen Landwirten und Umwelthütern. Tarpane
versinken im hohen Kraut und fließen hinein in sanftes Buschland...
Auf
Dämmen und Deichen
Spätsommer
zeichnet die Konturen weich
Teilweise kennen wir diesen Weg schon aus dieser Reihe. Aber was
heißt kennen! Mindestens der Wechsel der Jahreszeiten
macht solch eine Strecke zum völlig neuen Erlebnis; manchmal
genügt ein Wetterwechsel innerhalb von Tagen, um eine Auenlandschaft
zu verwandeln.
Wir haben jetzt das Glück, die Spree stark wasserführend
und zugleich den Grundwasserspiegel der Auen zwischen Spree und
Malxe auf Höchststand zu erleben. Zugegeben: Maiberger Bauern
sehen ihre Probleme damit. Aber wohl vor allem, weil sie dieses
Normalzustandes entwöhnt waren. Die kleinen Gräben und
Durchstiche waren vernachlässigt, die eigentlich stets feuchten
Senken als Trockenplätze genutzt worden.
Welch herrlich breite Fluten vor und nach der Dissener Brücke!
Das Vattenfall-Programm hat die Landschaft neu geschaffen. Laut
hallt das Geschrei nach einer Arche. Aber keine Angst: Wegen nasser
Füße ist noch niemand ertrunken.
Wir beginnen unsere Tour am besten an der Spreewehrmühle
(1). Der Verein kommt mit dem Muesum nicht recht voran, aber die
Gaststätte hat längst die alte Beliebtheit bester DDR-Jahre
wieder erreicht. An schönen Sommertagen gibt es zusätzlich
zur nahen Terrasse am Haus auch wieder den Selbstbedienungsgarten
nahe am Mühlengraben. Mit Kind und Kegel findet Cottbus sich
sonntags hier wieder, und wer Familienfeiern ausrichten will,
muss frühzeitig buchen. Schön, eine klangvolle Adresse
wieder so gut geführt zu wissen.
Spreewehrmühle
______________
Radlergestärkt nehmen wir den Weg diesseits der
Spree nach Norden. Weite Wiesen zeigen uns, dass die Altvorderen
den Launen des Flusses gewachsen sein wollten. Er lässt sich
auch heute schwer zwingen, braucht Breite und weiten Himmel über
sich.
Beides bietet der schwungvolle Deichweg. Am schönsten schwingt
er nach Skadow östlich von Döbbrick (2). Fast wie ein
Park wirken hier die sanften, landwirtschaftlich genutzten Wiesenhänge
des Deiches, gesäumt von Kiefern und lockerem Eichen- und
Erlenbestand. Ein mustergültiges Stück Kulturlandschaft
im Vorspreewald.
Schöne
Aussicht auf die Spree
______________
Über die Döbbricker Brücke wechseln wir wieder
die Flussseite und kommen bald nach Maiberg, noch zu Cottbus gehörend,
wo der Deich jüngst schwitzte und geflutete Wiesen den Bauern
und Kleingärtnern Kummer machten. Auf der anderen Deichseite,
in der Weite des Flußlaufs, herrscht hingegen Glückseligkeit.
Die Enten jagen sich hier übermütig beim Gründeln,
die Kraniche machen gute Beute, die Fische springen aus sauerstoffreich
über Treppen sprudelndes Wasser und die Rotbauchunken führen
röhrend ihre Standortdialoge. Das sind Töne und Bilder
einer Spreelandschaft, die so vor Jahrhunderten gewesen sein muss,
ehe der Mensch um jeden Quadratmeter Acker rang.
Das malerischste
Stück des nördlichen Cottbuser Spree-Radweges schlängelt
sich auf dem Damm zwischen Kiefern und Eichen von Skadow zur Döbbricker
Flur. Die Spree liegt hier östlich vom Weg und hat Platz,
sich auszubreiten
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Das Vattenfall-Renaturierungsprogramm hat inzwischen
seine Bauwagen, Bagger und Bodentepots bis hinter die Dissener
Brücke verschoben und setzt dort den Landschaftsbau Richtung
Fehrow fort.
Wir überqueren die Spree. Die Straße nach Dissen ist
nicht passierbar. Aber wir können nach rechts einen Abstecher
zum Schutzgebiet der Aueroxen (3, Imbißstation auch am Wochenende)
machen, oder dem gut beschilderten Umweg nach links folgen. Am
Jäger-Hochsitz biegen wir in einen Beton-Wirtschaftsweg ein
und haben nun gleich rechts neben uns die feuchte Koppel der Tarpane
(Wildpferde) und der Wasserbüffel (4). Die urtümlichen,
pechschwarzen Horntiere lieben es, tief im Wasser zu stehen. Meist
halten sie sich gleich am Anfang der Fläche im Buschwerk
auf. Etwas Geduld führt zum Beobachtungserfolg.
Der Weg führt im leichten Bogen nach Dissen (5). Links grüßt
bald der spitze rote Kirchturm. Das schöne Bauerndorf strahlt
mit jedem Hof Gastlichkeit aus. Das Museum zu besuchen, ist in
jedem Falle ein Gewinn, weil die Ausstellungen oft wechseln.
Der Weg nach Cottbus bleibt nun in zwei Varianten möglich:
in Richtung Sielow, wo uns die Straßensperrung als Radfahrer
nicht stört, oder aber auf dem entgegengesetzten Weg durch
Dissen nach Striesow, dann rechts nach Briesen, am alten Bahnhof
vorbei nach Gulben und Zahsow. Jetzt gibts unterwegs sogar
Pilze! J.H.
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Radeln
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