aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Erlebnis-Serie: Radeln & Rasten - die schönsten Routen (29)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und anderen Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil, Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer - in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes Rasten oder als Entdeckungen für gemütliche gesellige Gelegenheite
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Tzschecheln, Eichenrode,
Debinka - ein Dorf
unterwegs

Junge Debinkaer schauen sich fasziniert die Dokumente aus wechselhafter Geschichte ihres schönen Dorfes an


Die Treppe ist morsch, der Turm uralt, 1794 schon errichtet, freistehend neben der noch 250 Jahre älteren Feldsteinkirche. Aber der Küsterhelfer muss wenigstens einige Stufen hinauf, um an den dicken Strick zu gelangen und die Glocke zu läuten.

Das Schloss derer von Schönaich wirkt noch stolz, verfällt aber leider

 

 

 

 

Es ist ein malerisch schöner, flirrender Juni Sonntag. Aus allen Richtungen kommen junge und alte Menschen. Keine Bank bleibt frei, die Männer stehen im Eingang, singen, beten und lauschen, was ihnen ihr alter Pfarrer zu sagen hat.

Sie sind stolz auf ihre Kirche mit den Fresken aus dem 16. Jahrhundert und dem weichen Klang der Sauer-Orgel. Dass manchmal Deutsche im Gottesdienst sitzen, regt niemanden mehr auf. Irgendwie hat das Unterwegssein dieses Dorfes vom wendischen Tzschecheln zum arisierten Eichenrode (am 18.10.1937 umbenannt) zum polnischen Debinka aufgehört. Die Kinder und Enkel der hierher einst deportierten Ostpolen aus der Gegend um Lemberg (heute Lwow, Ukraine) pflegen heimatliche Bräuche und lieben dieses Dorf mit dem geheimnisvollen Renaissance-Schloss der Schönaichs, das nutzlos verfällt, und der hügeligen, waldreichen Umgebung.

Sie tragen ihre schönen Trachten der alten Heimat
Zum sonntäglichen Gottesdienst ist die fast 700 Jahre alte Kirche von Tzschecheln-Debinka gut gefüllt. Deutsche Gäste sind willkommen

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

UNTEN: Fischreich, sauber und schön kühl zum Baden - der
See im weiten Wald an stiller Straße zwischen Nabota und Grezawa Fotos: H


Wer die polnische Lausitz auf Tagesexkur-sionen erkunden will, steigt am besten im familiengeführten Hotel Haufe in Forst ab. Liebevoll bis ins Detail gepflegt, bietet das Haus Behaglichkeit drinnen und im blumenreichen Garten. Seine Lage am Ortsausgang in Richtung Grenzübergang ist bewusst gewählt. Besonders Gäste von weither ohne „Osterfahrung“ erschließen sich Rosengarten, Neißeauen, Gubiner Markt und Park in Brody gern von hier und überdenken abends Erlebtes bei edlem Wein von der Deutschen Weinstraße
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Auch Jutta Blaurock aus Cottbus hat sich in (einen von hier und) Debinka verliebt. Die Ehrenpräsidentin des Gallinchener Reitvereins findet die Lage reiterfreundlich und das hübsche Flusstal malerisch. So ergab es sich, dass sie mit Partnern die Ortsgeschichte erforschte und eine Ausstellung dazu koordinierte, die jetzt im Gemeindehaus und demnächst in Forst gezeigt wird: Ein Dorf im Wandel der Zeit.
Uns war das Debinkaer „Unterwegs-Sein“ eine Radtour wert. Frühere Strecken nach Forst und Brody (1) aus dieser Reihe fortsetzend, folgten wir der stillen Waldstraße von Nabota (2) südwärts. Am Wochenende gibt es hier gar keinen Autoverkehr - nur harzig duftenden Heidelbeerwald und dazwischen schönste Gelegenheit zum Baden (3). Bald erreichen wir Dörfer im äußersten Süden der Niederlausitz, früher zum Kreis Sorau gehörend.
Tatsächlich: Debinka (4) hat mit seinem Bachtal und dem Schlosshügel einen fast schon schlesischen Charme. Die Menschen hier sind begeistert von Jutta Blaurock, die barfuß durch die Wiesen tänzelt und den Leuten sagt, wie Deutsche hier früher lebten und warum sich alle freuen, dass heute eigentlich die Neißegrenze kaum noch eine Rolle spielt.
Fünf Kilometer weiter liegt Pietschkau (5), heute Pietrzykow, wo schon das nächste Schloss stand. Sorauer Vasallen hatten ebenfalls Gefallen an der Gegend. Hier waren es die von Grünbergs, später die Wiedebachs (uns vertraut aus Beitzsch), die Bomsdorfs und die Schönaichs. Der ganze Niederlausitzer Adel eben. Eine tüchtige polnische Reiterfamilie baut hier jetzt einen exzellenten Hof mit nobel-lässigem Übernachtungsangebot.
Nach rund 80 Radel-Kilometern von Cottbus ein guter Vorschlag. Rückwärts kommt man auch mit dem Zug. J.H.

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Radeln & Rasten -
die schönsten Routen

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Radeln & Rasten -
die zweite Staffel

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