aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Teddy wünscht:
Frohes Fest und denkt an den „King“

Erzähl’ von deinem Teddy war die Aufforderung an unsere Leser in diesem Advent. Viele spannende, meist anrührende Geschichten haben uns erreicht. Und etwas Merkwürdiges ist aufgefallen: Besonders intensiv erzählen Menschen, die jetzt um 65 sind, von den Tedys ihres Lebens. Menschen der Jahrgänge um 1940.
Das hat wahrscheinlich neben anderen Hintergründen einen ganz besonderen: Die Jahrgänge um 1940 waren - leicht zu errechnen - im Jahre 1957 gerade 17 Jahre alt.
EineLebensphase mit größter Aufnahmebereitschaft für nachhaltige emotionale Impulse. Schauen wir uns in der Welt heutiger 17-jähriger um.
Und was prägte 1957 die Teenager? Ja. Elvis, der „King des Rock’n Roll“ war aufgestiegen am Firmament. Sein Titel Nr. 1 jenen Jahres hieß „Let Me Be Your Teddy Bear“ (Lass mich dein Teddybär sein). Wundert es, dass eine Generation die Songs ihrer glücklichsten Jahre fest ins eigene Wertebild fügt? Nicht Tiger und nicht Löwe wollte er sein, er, der sich mit „Love Me Tender“ fest in die Gemüter gesungen hatte und in jenem Jahr auch noch die Einberufung zum Millitär bekam. Der „Teddy Bear“ so vieler Mädchenherzen kam 1958 nach Deutschland...
Nun ja - heute kann jeder den „Teddy Bear“ per Internet kostenlos als Klingelton auf sein Handy laden. Vielleicht freut sich Oma über solch ein Weihnachtsgeschenk...? J.H.

Matthias Boddeutsch.jpg Unser Vertriebsleiter Matthias „Matze“ Boddeutsch, Tennislehrer und Altliga-Fußballer, ist bekennender Teddy-Freund: „Mein Teddy fährt auch auf meinen Vertriebstouren mit. Er bringt uns allen Glück, all meinen Zustellern, die ich herzlich zum Fest grüße. Danke, Leute!“

 

 

 

 

Teddys Liebeserklärung
Auch starke Männer mögen Teddys. Zum Beispiel „Matze“, den viele Cottbuser kennen. Immer hatte der einen Teddy als Talismann. Als der durch besondere Umstände verloren ging, beschafften ihm Freunde einen ähnlichen und legten folgende gereimte Geschichte dazu:

Lieber Matze, hör die Mär
von mir kleinem Teddybär,
der sich nachts im Wald verlief
und dort ganz alleine schlief.

Lies und gib erst einmal acht, was man so mit mir gemacht.
Matze schlief früher niemals ein ohne Brumm, sein Teddylein.
Wurde es am Morgen hell, streichelt’ er gleich Teddys Fell, und er sagte immerzu: „Ach, mein guter Teddy, du!“
Gestern aber schimpfte Matz´: „Teddy, he du Schummel-Fratz
Denkst du, mit dir spielt ich noch?
Nein, dein Fell hat ja ein Loch.

Geh, du alter Teddybär, du gefällst mir gar nicht mehr!“
Und schon flog der Spielgefährte, plumm, sehr heftig auf die Erde.
Tief gekränkt rief Teddy Brumm:
„Nein, das ist mir doch zu dumm.
Das hat wirklich keinen Zweck. Warte nur, jetzt lauf ich weg.“
Matzes Teddy zog hinaus, schlich sich heimlich aus dem Haus,
schnitt sich einen Stecken ab, und dann ging er, trippeltrapp,
bis zur Kinder-Schlafenszeit viele tausend Schritte weit.
Seinen Stecken in der Hand, kam er bis zum Waldesrand,
und dort sagten sich halb acht Fuchs und Hase: „Gute Nacht!“
Teddy lief und war schon bald mittendrin im dunklen Wald.
Nur die Eule sah im zu, und sie rief: „Uhuu-uhuuu!“
„Diese Eule heult so schaurig“, klagte da der Teddy traurig,
„und es knistert und es knackt, jede Wurzel zwickt und zwackt,
und verlaufen hab ich mich, oh, ich dummer Teddy, ich.
Gern läg ich auf der Matratze in dem warmen Bett vom Matze,
doch weil ich so müde bin lege ich mich hier draußen hin.“
Und im großen Wald allein, schlief der müde Teddy ein.
(Jetzt sind, als Traum des Teddys, Bilder und Verse eines Kinderbuchs eingefügt)
Die Tiere aus dem Wald rufen ihm zu:
„Lieber kleiner Teddybär, wache auf und schlaf nicht mehr.
Wache auf, der Tag ist da, tirili und tirila.“
Und die Äuglein aufgesperrt, lauschte er dem Frühkonzert.
Als die Morgensonne schien, sah man Teddy weiterziehn.
An der Quelle, frisch und klar,
sagte er: „Es ist schon wahr, wäscht man Augen, Hals und Ohren
fühlt man sich wie neugeboren!“
Dann sah sich der Teddy um, denn er hörte ein Gebrumm.
Und die kleinen braunen Bären sagten, dass sie
Brüder wären.
Teddy rief: „Wie wunderlich, alle drei sehn aus wie ich!“
Teddy hatte unterdessen seinen Hunger ganz vergessen,
denn die Größe der Gefahr war ihm nunmehr völlig klar.
Große Angst macht großen Mut. Schwupp, ging’s in die kühle Flut.
(In den eingefügten Kinderbuchseiten erlebt Brumm Abenteuer mit Honigbienen , deswegen springt er vor Schreck ins Wasser. Dann aber dichten Matzes Freunde wieder weiter)
Später sagte Vater Bär: „Das ist komisch, hört mal her:
Er zeigt im „Boten“ mit der Tatze den Bären-Suche-Text von Matze:
´Teddy Brumm lief aus dem Haus. Finder kriegt Belohnung. Aus.“
Schlaflos warf sich Teddy Brumm
Stundenlang im Gras herum, denn ihn plagte das Gewissen:
„Du bist heimlich ausgerissen!“
Tante Petz verstand die Sorgen, und sie sprach: „Ganz früh am Morgen gehst du schnell zum Matz’ zurück.
Wir begleiten dich ein Stück.“Endlich, nach drei Wanderstunden,
hat Teddy seinen Matz’ gefunden.
Teddy rief, als er ihn sah: „Matze, ich bin wieder da!“
Etwas seltsam war ihm doch,und sein Herz ging poch, poch, poch!
„Ach, mein Teddy,lachte Matze, da biste ja, du alte Fratze!
Komm lass uns wieder Freunde sein, wie du bist, so bist du fein!
Äußerlichkeiten sind ja so nichtig, das Innere, das Herz, ist wichtig.

Mein kleiner Teddy Mimimann
Ach wie waren sie süß, diese kleinen Teddys, die da bei den Kindern immer auf der Zuckertüte saßen.
Neidisch beobachtete ich das schon,
als ich fünf war. Ich wünschte mir so sehr einen solchen Teddy. Und so schürte ich meiner Mama ein ganzes Jahr die Ohren voll. „Wenn ich Schulkind werde, will ich auch so einen Teddy auf der Zuckertüte!!! “
Diesen Satz ließ ich wohl einmal zu viel fallen. Denn als ich meine Zuckertüte zur Einschulung erhielt, war da kein Teddy drauf.
Oh, wie war ich unglücklich!
Tja,meine Mama war in solchen Sachen hart. Und nur die harten kommen bekanntlich in den Garten.
Jedenfalls hielt ich am Nachmittag, nach der Einschulungsfeier (!), doch noch meinen Teddy in der Hand… Meine Mama hatte ihn einfach in der Tüte versteckt. Ganz tief unten. Ich war vor Freude außer mir, allerdings auch ein bisschen wütend auf Mama. Naja, nur ein ganz klein bisschen wütend.
Ich ließ den Teddy jedenfalls nicht mehr aus den Augen. Und ich nannte ihn Mimimann. Er war klein, weiß und so was von kuschelig. Ich schrieb drei Geschichten, wo er ganz allein die Hauptrolle spielte. Er bereiste in meiner Phantasie die ganze Welt, besuchte die Dinosaurier in der Vorzeit
und machte sogar einen Abstecher ins Weltall.
Da war ich dann so zehn.Ich erinnere mich
gern an meinen kleinen Teddy Mimimann
und vielleicht war er der Anstoß dafür,
dass ich mir bis heute sehr gern verrückte Geschichten ausdenke…
Torsten Karow, Cottbus

Der einsame Teddy
Es war einmal eine Teddybär-Fabrik. Tag für Tag produzierte sie Kuschelbären. Alle gleich dunkelbraun, süße schwarze Kulleraugen, ein kleines Schwänzchen, eine rote Pudelmütze auf dem Kopf und ein rotes Tuch um den Hals.
Doch einer sah anders aus: hellbraun, braune Knopfaugen, er hatte kein Schwänzchen, eine weiß-rote Pudelmütze und einen blauen Schal. Eine Fehlkonstruktion sagten einige. Das machte den kleinen Bären traurig.
Wegschmeißen wollten sie ihn, doch einer der Mitarbeiter sagte:“ Schickt ihn trotzdem mit zum Kaufhaus. Ist ja nicht unser Problem.“ Die anderen nickten.
Also fuhr er mit zum Kaufhaus. Die ande-
ren Bären waren schon fast alle weg.
Zwei Bärchen waren es noch; er
und ein normaler. Bald war
auch der normale weg.
Doch da kam ein Mann, einen Tag
vor Weihnachten und kaufte den Bären
und schenkte ihn seiner Tochter. Die war überglücklich. Der Teddy auch. Für sie
war der Teddy so schön wie er ist.
Sophie Lehmann, Cottbus,
Wackergrund

Teddy und Schaukelpferd

Acht Jahrzehnte zurück – an dieses Weihnachtsgeschenk erinnere ich mich noch ganz deutlich, so deutlich, als hätte ich erst gestern auf seinem Rücken gesessen: Das Schaukelpferd. Es war ein prächtiges Tier mit echtem braunem Roßfell, mit großen treuen Augen und rotledernem Zaumzeug. Es bekam seinen Platz in der guten Stube beim großen Weihnachtsbaum. Ein großer Teddybär, liebster Spielgefährte seit letztem Weihnachten, hatte in einem Sessel seinen Ehrenplatz. Nicht nur uns, sondern auch anderen Kindern, die zu Besuch kamen, machte es viel Spaß und Freude mit dem Teddy zu spielen. Der Teddybär schaute neugierig und beunruhigt, als er merkte, dass der Weihnachtsmann ein Pferd brachte. Unser Vati hob mich und meinen Bruder abwechselnd in den Sattel, steckte unsere Füße in die Steigbügel und gab das Reiten frei. Bald pendelte es auf seinen grünen Kufen schwunghaft hin und her, als wollte es davonlaufen. Ich hielt die Zügel immer fester. Der Teddybär bewunderte Pferd und Reiter, und im Verlauf der Weihnachtstage wurden Teddybär und Schaukelpferd gute Freunde.
Wolfram Rößler, Guben

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