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Hochschulfusion vor Rechtshürde
Im Wissenschaftsausschuss wurde Kritik laut / Zimmerli und Schulz in vollkommenem Gegensatz Hochschul-Jusos fordern zur Umkehr auf /
Schierack: Zwangsfusion nicht mit der CDU-Fraktion

Region (h). Zunehmend fällt auf: Die von der rot-roten Landesregierung gewollte Hochschul-Neugründung ist handwerklich kläglich vorbereitet, ihr Nutzen nicht mehr erkennbar. Vor dem Wissenschaftsausschuss des Landtages argumentierten die Präsidenten der Lausitzer Hochschulen am Mittwoch vollkommen gegensätzlich: Während Prof. Schulz (HL) die Zukunft unter einem gemeinsamen Dach anstrebt, hält Prof. Zimmerli (BTU) die Eigenständigkeit beider so unterschiedlicher Einrichtungen unbedingt für erforderlich. Experten von außerhalb räumen einer starken Universität Lausitz Chancen ein, bemängeln aber die Rahmenvorgabe der Politik. Der Gesetzesentwurf sei nicht ausreichend durchdacht heißt es.
Insbesondere werden verfassungsrechtliche Bedenken vorgetragen. Die seien „ernst zu nehmen“, sagt der Cottbuser Prof. Michael Schierack, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag. „Eine Zwangsfusion gegen das Hochschulpersonal und gegen die Menschen der Region ist mit uns nicht zu machen“, bekräftigte er erneut.
Die Juso-Hochschulgruppe verweist auf Stellungnahmen, die die Wissenschaftsfreiheit, den Gleichheitssatz und das Demokratiegebot gefährdet sehen. Maja Wallstein, stellvertretende Vorsitzende der Brandenburg-Jusos mahnt: „Noch ist Zeit zur Umkehr - weg von einer sinnlosen Zerschlagung zweier Hochschulen in der Lausitz, hin zu Kooperationslösungen“. Die sind im eigenen Konzept der BTU enthalten, werden aber von der Regierung ignoriert.
Kritisch wird vom Rechtsexperten Prof. Epping aus Hannover angemerkt, dass nur vier der 14 vorgesehenen Mitglieder eines gewollten Gründungssenats Hochschulprofessoren sein sollen. Es müssten aber Universitätsprofessoren eine Entscheidungsmehrheit ausüben. Der Ausschuss vertagte sich auf eine weitere Beratungsrunde.

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