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Goldjubel: Erste Medaille der Stadtgeschichte
Kurt Kuschela holt im Zweier-Canadier am Donnerstag Gold und versüßt den Sprembergern so ihr Heimatfest zusätzlich

Spremberg (mk). „Ist das der Hammer!“, „Geil!“, „Wahnsinn!“. Diese Worte waren am Donnerstag im Spremberger Bootshaus zu hören. Um 10.36 Uhr wurde hier geklatscht, gelacht, sich umarmt und sogar geweint. Verursacht hat diesen Emotionsausbruch ein 23-Jähriger. Kurt Kuschela ließ mit seinem Partner Peter Kretschmer nach 1000 Metern Kraftakt alle Finalboote hinter sich. Ein Ergebnis, dass wohl nur die Spremberger selbst den Olympia-Neulingen zugetraut haben. „Wir schreien so laut, dass er es bis London hört“, sagte Heinz Teschke beim Public Viewing im Bootshaus vor dem Start und seine Frau Karin Teschke, die den Kurt seit dessen fünftem Lebensjahr vom Kleinkinderturnen kennt, hat auf die Frage, ob hier eine Chance auf Gold besteht, nur eine Antwort: „Aber hallo!“. Und auch die einstige Kanufahrerin und internationale Kampfrichterin Christa Kreisel (77), die den Olympiasieger wie viele im Kanuverein liebevoll und stolz zugleich „unser Kurt“ nennt, war bereits am Dienstag bei der Qualifikation im Bootshaus. Im Anschluss hat Kurt dort angerufen und erzählt, wie überwältigend der Finaleinzug war. Überwältigt waren auch die Spremberger vom Rennverlauf. Als der deutsche Canadier sich 250 Meter vor dem Ziel nach vorn schob, war der Fernsehreporter nicht mehr zu hören. Zurufe und Beifall erweckten den Eindruck, als ob die Spremberger selbst im Boot sitzen, um es verbal anzuschieben. Nach dem souveränen Sieg gab es auf den Stühlen kein Halten mehr. Spremberg feiert den ersten olympischen Medaillengewinner „Ich hab’s doch gesagt“, ruft Karin Teschke.
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Nicht nur König Fußball kann Emotionen wecken. Die Spremberger waren beim Public Viewing aus dem Häuschen, als der 23-jährige Canadier-Fahrer Kurt Kuschela mit seinem Partner Peter Kretschmer die Goldmedaille erkämpfte. Im Fernsehinterview danach erklärte Kurt Kuschela aufgeregt, dass er nicht viel von dem Rennen mitbekommen habe. Wie in Trance sei er gefahren, sagt er. Tranceartige Zustände gab es aber nicht nur am Dorney Lake. Auch an der heimischen Spree flossen Sekt und Freudentränen gleichermaßen. Mit dabei waren auch Schüler der Klasse 10 b und 10 c der BOS. „Unsere Lehrerin hat uns für das Rennen frei gegeben“, sagt Eric (15)
Foto: M.K.



Die Olympiasieger Kurt Kuschela (r.) und Peter Kretschmer feiern ihren Sieg auf Londons Straßen Foto: privat

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