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Mittelpunkt zum Leben erweckt
Drachhausener haben mit Begegnungsstätte etwas Großartiges geschaffen

Drachhausen (bw). Von außen ist noch nicht zu erkennen, mit welchem Engagement die Drachhausener daran gegangen sind, den alten „Wilddieb“ wieder „Zum Goldenen Drachen“ zu machen. Wer aber mit aufmerksamem Blick die seit drei Jahren leerstehende Gaststätte von innen begutachtet, wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Bürgermeister Fritz Woitow erzählt: „Drei Jahre stand unser ‚Drachen’ leer. Das konnte nicht so bleiben. Die Gemeinde hat das Haus 2011 ersteigert und natürlich hatte ich damals schon einen Plan dafür in der Tasche - es wird zu einem Begegnungszentrum umgebaut, saniert und wieder in Schuss gebracht, damit alle Drachhausener etwas davon haben.“ Und los ging es!
Zunächst mussten alle Räume ausgeräumt und entrümpelt werden. Aufwändige Malerarbeiten folgten, die Heizung wurde durchgesehen und die elektrische Anlage generalüberholt. „Ein großes Problem waren die Sanitäranlagen“, erklärt Jürgen Groch, Sachbearbeiter Hochbau im Bauamt des Amtes Peitz und Betreuer des Projektes. „Die alten Toiletten waren sowieso marode, standen nicht mehr zur Verfügung. Damit wurde eine komplette Neuinstallation entsprechend des Nutzungskonzeptes notwendig.“ Die Zeit drängte bereits, denn zur Jubiläumsfastnacht am 17. Februar sollten hier die ersten Tanzbeine über das Parkett schweben. Fritz Woitow begeht in diesem Jahr selbst ein Jubiläum; er ist seit 20 Jahren Bürgermeister und er kennt seine Mitbürger. „Alle, aber wirklich alle, haben geholfen, geputzt, gemalert, ausgeräumt und eingeräumt. Wir haben dann beschlossen, zur jährlichen Einwohnerversammlung schon eine Woche vor der 180. Fastnacht hierher einzuladen.“ Das hat geklappt und war eine gute Gelegenheit, die „Ehrennadel des Amtes Peitz“ drei ganz Unermüdlichen zu überreichen, an Malermeister Torsten Krautz, den Vorsitzenden des SV Drachhausen 1913 e.V., Dieter Konzack, und den Gemeindearbeiter Berthold Unger. „Als wir feststellten, dass unser Wappen an der Bühnenrückwand noch fehlt, haben wir zur Einwohnerversammlung spontan den Hut herumgereicht und die erforderliche Summe war zusammen. So sind unsere Drachhausener“, ergänzt der Bürgermeister mit sichtlichem Stolz.
Jetzt haben Jäger, Naturschützer, Feuerwehr, Chor und alle anderen Vereine genügend Platz für Versammlungen, große Tagungen, Proben und Vereinstreffen. Jedem im Ort ist die Möglichkeit gegeben, Familienfeiern und Firmenfeste niveauvoll auszurichten. „Wir wollen einen Pächter gewinnen, der unsere Begegnungsstätte auch gastronomisch gut im Griff hat und dann machen wir die Türen auf für alle Projekte in diesem Jahr. Wir haben wieder unser Rockfestival im Dorf, das Kirchenjubiläum steht vor der Tür, ein internationales Folklorefestival muss ausgestaltet werden und unser Sportverein wird 100 Jahre“, so Fritz Woitow. Und dann wird sicher auch schon von außen zu erkennen sein, dass mitten im Ort das Begegnungszentrum „Zum Goldenen Drachen“ dem Ortsnamen wieder alle Ehre macht. Wenn im kommenden Jahr die Wiederkehr der 510. Ersterwähnung des Ortes gefeiert wird, stehen auf der Bühne mit dem Ortswappen sicher viele Drachhausener, die mit ihrem Engagement dazu beigetragen haben, den kulturellen Mittelpunkt der Gemeinde zum Leben erweckt zu haben. Gratulation!



Gemeindearbeiter Berthold Unger wird so schnell nicht vergessen, mit wie viel Putzmittel der Küche wieder zu altem Glanz verholfen wurde



Das Jägerzimmer wird wieder zum beliebten Treffpunkt für Vereine und kleinere Gesellschaften. Fritz Woitow ist stolz auf die Ehrenscheiben an der Wand
Fotos: BeWe




Bürgermeister Fritz Woitow (li.) und Jürgen Groch, Sachbearbeiter im Bauamt des Amtes Peitz, haben alle Phasen der Umgestaltung dokumentiert

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