Werben
(ysr). Für die Bauern in der Region war es kein einfaches
Jahr. Der Sommer war durchwachsen und das Hochwasser, das von
der Spree auf die Felder in und um Werben drückte, hat vor
allem die Futterfelder stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Futter
für die rund 600 Kühe und 750 Jungrinder der Werbener
Agrargenossenschaft Im Spreewald reicht noch bis zum
Frühjahr. Dann, so hofft der Vorstandsvorsitzende
Dietmar Bubner, sollte das Pflanzen einer Futterart wieder
möglich sein. Großkunden aus der Gastronomie,
aber auch Privatleute kaufen gern hier für die eigene Küche
ein.
Von Kartoffeln und Möhren über sämtliche Getreidearten
können hier je nach Jahreszeit, frisch vom Feld, sämtliche
regionalen Anbauprodukte erworben werden. Jetzt stehen die Maschinen
still. Die Hauptaufgabe des Betriebs liegt momentan in der Rinderaufzucht
und der Milchproduktion. Eine gute Milchkuh kann bis zu
55 Liter Milch pro Tag geben., erklärt Dietmar Bubner.
Im Ort lebt auch die Urwerbenerin Kathleen Thom, geborene Liske.
Für ihre Friseurausbildung ist sie zwei Jahre nach Berlin
gegangen. Heute unterstützt sie ihre Eltern tatkräftig
im Familienbetrieb.
Das kleine Fleischereigeschäft Liske liegt direkt an der
Hauptstraße und besteht inzwischen seit fast 20 Jahren.
Die Kunden schätzen den guten Mittagstisch. Auch ein Partyservice
wird angeboten. Auf die Frage, warum es Kathleen Thom von der
Hauptstadt zurück in ihre Heimat verschlagen hat, antwortet
sie ohne zu zögern: Ich habe einfach gemerkt, wo ich
hingehöre.
Auch Daniel Starick hat Werben nie verlassen. Der 33-Jährige
hat sich vor gut zehn Jahren mit seinem Autopflegedienst selbstständig
gemacht. Zu den Kunden des Pflegecenters gehören vor allem
umliegende Autohäuser. Mit der Jagd hat der Werbener aus
seinem Hobby schließlich sein zweites Standbein gemacht.
Das erlegte Wild zerlegt und vakuumiert er und lagert es in der
hauseigenen Kühlzelle. Zu seinen Kunden zählen Gastronomen
in Burg und Umgebung sowie Privatkunden. Seit Oktober ist die
Jagdsaison eröffnet.
Daniel Starick plant sein Geschäft weiter auszubauen und
hat bereits Kontakt zu diversen Großkunden aufgenommen.
Auch an der Freizeitgestaltung in Werben beteiligt er sich aktiv.
Tradition und Zusammenhalt sind sehr wichtig für ein
intaktes Dorfleben., weiß der engagierte Geschäftsmann.
Rechts:
Daniel Starick mit frisch erlegtem Damwild. Die regelmäßige
Dezimierung der Bestände ist wichtig, um Waldschäden
und Wildunfälle zu verringern
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18 Monate bleiben die Jungrinder in der Aufzucht der AGRAR-Genossenschaft.
Sie kommen als Kälber und verlassen die Anlage als tragende
Fersen.
Kathleen
Thom bedient ihre Kunden mit viel Freude. Auch Marko Tschuck macht
hier seine Mittagspause. Der hauseigene Wurstgulasch kommt besonders
gut an Fotos:
Redlich
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