Cottbus
(hnr.). Das Interesse der Cottbuser am großen Pücklerschen
Erbe nimmt stetig zu und gewinnt an Qualität. Das verdeutlichte
die Feier zum 228. Geburtstag des Fürsten am vergangenen
Mittwoch. Heidemarie Konzack als Vorsitzende des Fördervereins
lud zum 8. Male zur Übergabe eines Geburtstagsgeschenks ein.
Es waren diesmal gleich drei verlorene Orte, die dem
Park und seinen Besuchern zurückgegeben wurden. In der Nähe
des Schlosses bekam das Pferdegrab einen neuen Pultstein. Pückler
hatte für seine vortreffliche Araber-Stute Adschameh
die Worte brav, schön und klug meißeln
lassen. Zwischen Schwarzem See und Vergrabenem Bauer konnte eine
Steinbank erneuert werden, und schließlich ist an lauschigem
Platz nahe der Kiekebuscher Straße ein Steinsitzplatz restauriert
worden, dessen Tischplatte einst die See-Pyramide krönte.
Heidemarie Konzack dankte allen an den Geschenken Beteiligten,
besonders der GWC, der Sparkasse und Privatpersonen.
Nach spätem Spaziergang zu den wiedergefundenen Orten versammelten
sich die Pücklerfreunde bei zeitgenössischer Musik von
Mendelssohn Bartholdy und hörten anrührende Stellen
aus dem Briefwechsel zwischen Fürstin Lucie und deren Tochter
Adelheid von Carolath-Beuthen. Gisela Freitag hat sie im Lehrer-Ruhestand
transkripiert, Dr. Jana Kittelmann erforscht sie im Pückler-Archiv.
Beide lasen in Rollen. Überrascht hat, dass Adelheid die
freundschaftliche Scheidung ihrer Mutter vom Fürsten und
dessen England-Projekt nicht als Brautschau zum Geldgewinn, sondern
als Bemühung um einen eigenen Nachkommen beschreibt.
So wurde die Feier lehrreich und brachte zum Kunst- auch noch
kulinarischen Genuss - bereitet von den Vereinsmitgliedern und
gesponsert von Förderern. Parkfreunde treffen sich am Wochenende
zu Pflegearbeit.
|
Nikola Götzinger (Violincello) und Antje Gräupner (Harfe),
beide aus dem Philharmonischen Orchester des Staatstheaters, spielten
zu Pücklers Geburtstag Mendelssohn Bartholdy. Der Förderverein
der Stiftung Branitz feierte am Mittwoch mit Gästen Foto:
Jürgen Heinrich
|