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Mehr Forschung mit viel weniger Profs
Stadtverordnete hörten Uni-Bericht / Säumige Carré-Investoren / Namentliche Abstimmung zu Anschlussgebühren / Argumente für Kreisfreiheit

Cottbus (h). Als derzeit „einziges Organ“ der fusionierten Universität informierte Gründungsbeauftragter Birger Hendriks über die Umsetzung des Errichtungsgesetzes. Bis Ende Oktober, sagte er, soll es einen Gründungssenat und dann recht schnell einen Kandidaten für die Präsidentschaft geben. Klar sei der Abbau der Professuren von 190 besetzten (aktuell noch 228 Stellen) auf 150. Dafür werde es mehr wissenschaftliche Mitarbeiter (statt einem, bis zu vier pro Prof.) geben, um die wissenschaftliche Arbeit zu forcieren. OB Szymanski forderte die Erhaltung des Standortes Sachsendorf, der noch nicht sicher scheint.
Zu einer Anfrage hinsichtlich des Fortgangs der größten Innenstadt-Investition gab es erneut unerfreuliche Kunde: Vereinbart war beim zugestandenen Terminaufschub, dass der Vorhabenträger jeweils am 15. des Monats dem Baudezernat berichtet; diese Berichte fehlen für August und September ohne Begründung.
Dagegen scheint das Ringen um weitere Kreisfreiheit der Stadt zu fruchten. Zumindest, so der OB, werde die entsprechende Kommission dem Landtag nach Anhörung der vier Stadtoberhäupter nicht die „Einkreisung“ empfehlen, sondern nur zur Prüfung eines solchen Schrittes raten. Das ist feine Diplomatie.
Schwierigster Tagesordnungspunkt war ein Nachhilfe-Beschluss zur Altanschließer-Gebühr. Die Verwaltung will ihre Bescheide gerichtsfest machen und legte den Abgeordneten eine angeblich „schon beschlossene Angelegenheit“, so der zuständige Dezernent Nicht (Linke), zum nochmaligen Beschluss vor. Es geht vor allem um die Höhe der Anschlussgebühr von 3,40 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, die Kritiker für zu hoch halten. Ihre Berechnungsgrundlage, so war der Debatte zu entnehmen, ist völlig unklar. Während die CDU/Frauenenliste-Fraktion und die FDP geschlossen dagegen stimmten, enthielt sich die AUB (nach vorheriger Zustimmung in den Ausschüssen), während SPD und Linke überwiegend zustimmten. Es kam zu knapper Mehrheit für das heftig umstrittene und gerichtlich noch zu behandelnde Vorhaben. Die CDU hatte wegen der Brisanz namentliche Abstimmung gefordert und durchgesetzt. (Zum Thema Kommentar S. 1).
Zu Beginn der Versammlung wurden Feuerwehrsportler und Helfer gegen das Hochwasser in die Ehrenchronik geschrieben.


Bürger, die sich wie Wilfried Kneschk, Ortswehrführer in Dissenchen, im Kampf gegen das Hochwasser verdient gemacht haben, trugen sich Mittwoch in die Ehrenchronik der Stadt ein
Fotos: J. Hnr.


Der Ausbau der Bahnhofstraße ermutigt zu privaten Folgeinvestitionen. Ein Ehepaar aus Sachsendorf wagte sich mit Unterstützung von Bundes-, Landes- und Stadt-Fördermittel an die Sanierung des Eckhauses (früher „Lukullus“)

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