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Sornoer Kreuz unter Liesker Taufengel
Erinnern: Eine neue Kultur etabliert sich

Senftenberg (h). Bei kühlem Wind am Rande des Sedlitzer Sees sprach Pfarrer Schütt letzten Sonntag zu Liesker Menschen vom Grillen. Die Landschaft mag ihn inspiriert haben, denn sie ähnelt der am Gethsemane-See im heutigen Israel, wo Jesus seinen Jüngern zum dritten Male nach der Wiederauferstehung erschien und sie tatsächlich am Grillfeuer zu gebratenem Fisch einlud (Johannis, Kap. 21).
„Wenn Sie sich erinnern an Sorno und Rosendorf – erinnern Sie sich dann auch an die Düfte?“, fragte der Pfarrer die Gemeinde. Damit ist er, zumal in einer Zeit des Jubelns über ein so wunderbares Seenland, auf dem Wege zu gesunder, unverstellter Kultur des Erinnerns. Auch in der Kirche, so war später im Liesker Gotteshaus beim gemeinsamen Kuchenessen zu erkennen, ist in dieser Hinsicht manches gutzumachen. Unterm barocken Taufengel lagen Knauf und Kreuz der 1972 gesprengten Sornoer Kirche. Wo sie stand, ist heute der See. Der Pfarrer achtete damals nicht auf die Reliquien. Der Bürgermeister nahm sie an sich. Für heutiges Erinnern. Sein Sohn Christoph Hänsel mahnte: „Wenn noch mehr Orte, wie die unseren, verschwinden, gehen auch die Menschen fort.“


Aufbewahrt: Kreuz und Knauf der Kirche von Sorno

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