Großräschen
(MB). Herzlichen Glückwunsch - Sie bekommen Drillinge.
Worte, die jeden in eine Achterbahn der Gefühle versetzen
würden.
Wie sieht solch ein Leben mit dem Dreierpack aus, wenn sich die
erste Aufregung gelegt hat? Die stolzen Eltern Ninett (31) und
Christian (30) Simmermeier aus Großräschen wissen das
seit nun fast drei Monaten ganz genau. Am 5.Juli erblickten Jayson
(2070 g, 44 cm), Louisa (1920 g, 44 cm) und Emely (1800 g, 43
cm) kurz nach 8 Uhr im Uni-Klinikum Dresden das Licht der Welt.
Die Geburt ging relativ schnell - der Weg bis hierhin aber dauerte
über zehn Jahre. Der Kinderwunsch wollte und wollte sich
für Ninett nicht erfüllen. Grund: Sie leidet unter einem
PCO-Syndrom. Das heißt, sie hat zu viele männliche
Hormone.
Mitte 2012 entschied sie sich für eine künstliche Befruchtung.
Ihr wurde die Kinderwunschbehandlung am Uni-Klinikum in Dresden
empfohlen. Solch eine Therapie kann schnell bis zu 10.000 Euro
kosten. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten in der Regel
50 Prozent. So auch bis 2012 die Knappschaft, bei der die Simmermeiers
versichert sind. Ihnen blieb ein Eigenanteil von 3000 Euro. Mittlerweile
hat die Knappschaft ihre Kostenbeteiligung als eine von wenigen
Kassen für solche Fälle auf 100 Prozent erhöht.
Für die Simmermeiers zu spät, aber andere Lausitzer
Eltern wird dies freuen.
Nachdem in Ninett Simmermeiers Fall die Befruchtung einer einzelnen
Eizelle außerhalb des Körpers nicht glückte, wurde
der Vorgang auf Wunsch von Ninett Simmermeier am 30. November
2012 mit drei Eizellen wiederholt. Das Risiko einer
Mehrlingsgeburt war nun da. Schon zwei Wochen später wurden
drei Fruchthüllen gesehen. Drillingsschwangerschaften sind
für Frauen eine große Anstrengung wegen der rapiden
Gewichtszunahme, heißt es.
Das kann Drillingsmutter Ninett bestätigen: Etliche Kilo
habe sie in der Schwangerschaft zugenommen. Doch die Kinder kamen
alle gesund zur Welt. Jetzt wiegt Jayson 4800 Gramm, Louisa 4400
und Emely hat ihre Schwester mit 4450 Gramm sogar überholt.
Im Alltag werden die stolzen Eltern vor allem von den Großeltern
unterstützt. Vater Christian ist beruflich als Objektleiter
in der Gebäudereinigung tätig und kommt erst am späten
Nachmittag nach Hause. Mutter Ninett ist selbst examinierte Altenpflegerin
und plant, nach zwei Erziehungsjahren auch wieder arbeiten zu
gehen. Die nötigen drei Kitaplätze ab 2015 sind bereits
angemeldet.
Von Denis Kettlitz
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Christian
und Ninett Simmermeier mit ihren drei Babys. Die Großräschener
haben sich auf die neue Lebenssituation gut eingerichtet. Jayson,
Louisa und Emely werden sich in wenigen Monaten schon im Bettchen
balgen Foto: Autor
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