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Kreisfrei macht Sinn
OB Frank Szymanski nach Enquete-Termin:
„Bei Kreiszugehörigkeit würde das Defizit steigen“

Cottbus (h.) Nach einer Anhörung der Enquete-Kommission im Potsdamer Landtag ist Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) zuversichtlich, dass Cottbus eine kreisfreie Stadt bleibt. „Alles andere würde das städtische Defizit erhöhen“, sagte er dieser Zeitung. Vor dem Potsdam-Termin letzte Woche hatte das Rathaus ein Beispiel gerechnet: In diesem Jahr 2013 hätte sich Cottbus als kreisangehörige Stadt 7 Millionen Euro mehr Schulden aufgeladen, als es real nötig ist.
Auch die Stadtchefs von Potsdam, Frankfurt und Brandenburg ringen um die Kreisfreiheit ihrer Städte. In der rot-roten Landesregierung hingegen tendierte bisher eine Mehrheit zur Reform der Landesstrukturen mit Eingliederung der großen Städte in umliegende Landkreise. Das hätte schwerwiegende Folgen für die freiwilligen Aufgaben der Stadt, warnt OB Szymanski. Sie müssten alle durch einen Kreistag abgestimmt werden, in dem die große Stadt Cottbus nicht die Mehrheit der Abgeordneten stellen könnte. Ob dort aber eine Parkeisenbahn, alle Sportstätten, Vereinshäuser, Parkanlagen und vieles mehr, das auch vom Umland gern genutzt wird, mehrheitsfähig wäre, darf bezweifelt werden. Zudem würden für Cottbus mit einer zusätzlichen Entscheidungsebene viele Aufgaben erschwert.
Von Landespolitikern ist die Arbeit der Enquete-Kommission, die nicht sehr zielstrebig wirkt, kritisiert worden. Indessen glaubt Frank Szymanski, dass nach der Anhörung der Oberbürgermeister über den Erhalt der Selbständigkeit der Städte nachgedacht werde. Im Übrigen leiden alle Städte am gleichen Kreuz: der fehlenden Finanzierung der von Bund und Land auf die Kommunen delegierten Aufgaben. Für Cottbus haben sie einen jährlichen Umfang von 50 Millionen Euro erreicht. Mit Aufgabe der Kreisfreiheit würde sich daran nichts ändern.





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