Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Wohnen unter Blättern
Heiße Sommer machen den möblierten Garten unentbehrlich /
Schatten spricht für die feine Art



Region.
In den Städten der Lausitz sind Stühle und Tische auf Straßen und Plätzen längst Normalität. In diesen Sommertagen sowieso. Aber ohne Schirme geht das natürlich nicht. Dabei sind sie nur Helfer in der Not. Wirklich zuständig für Schatten sind hohe Mauern, Nischen und weit ausladende Bäume.
Der deutsche Garten war seit Schreber zur Produktionsstätte für Gemüse und gegebenenfalls auch Schnittblumen verfallen. Der Schatten, der eigentlich die Hohe Schule kunstvoller Gärten der Wohlhandelnden darstellt, wurde zum Feind der Leistungs-gärtnerei. So gibt es heute nur noch sehr selten schöne Hausgärten, in denen auch in Hundstagen Kühle herrscht und die zum glücklichen Wohnort gestaltet sind.
Ein historisches Beispiel für einen meisterhaften bürgerlichen Hausgarten war der Innenraum des Grundstücks in der Mühlenstraße, in dem sich heute das Wendische Museum befindet. Aber auch an den Villen in der Karl-Liebknecht-Straße oder in der Bahnhofstraße sind die Konzepte des schattigen Wohngartens noch erkennbar. Einer dieser Freiräume ist mit dem Steakhaus in der ehemaligen Blechenclub-Villa (früher im Eigentum des Burkbraun-Schokoladen-Fabrikanten) wieder öffentlich zugänglich. Auch das Gastronomie-Grundstück in der Karl-Liebknecht- / Ecke Bahnhofstraße bietet das historische Gartenerlebnis.
Gute private Lösungen des Wohnens im Garten am Haus entziehen sich meist den öffentlichen Blicken, aber es gibt sie häufig in unserer Region. Besonders erfreulich: Jetzt am Sommerende sind die Aussichten gut, wertbeständige Marken-Gartenmöbel zu sehr günstigen Preisen zu erstehen. Natürlich lässt sich der Kenner nicht von Schnäppchen überraschen, sondern pflegt seinen Stil
hinsichtlich Materialien und Formensprache und weiß: Ganz billig ist Gutes auch im Sommerschluss nicht zu haben. Aber eben preiswert.

Junge Leute lieben Kontrast und klare Linien. Auch das Geschirr im Garten darf auf Blüten und Blätter verzichten. Denn die schenkt ja die Natur reichlich dazu Foto: Living at home



Ganz klassisch: Korbmöbel hatte womöglich auch der Schokoladenfabrikant schon in seiner Villa in der Bahnhofstraße. Heute ist der Garten öffentlich für jedermann. Unter dichtem Kastaniendach lässt sich gut Steak von „El Petro“ essen - ein echter Insider-Tipp
F.: J.H.

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