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BTU-Studenten
rackern bei Hitze für schöneres Sandow
Angehende Architekten gestalten Freifläche am SandowKahn

Cottbus (mk). Mit voller Wucht scheint Mittwochmittag die Sonne auf die Brachfläche am SandowKahn. Mit weißem Oberteil bekleidet, sitzt Isabel Rettig auf einem Autoreifen und genießt ein Eis. Ihre Mutter brachte diese Stärkung vorbei. Wie eine die anpacken kann, sieht die hübsche Architekturstudentin nicht aus. Doch der Schein trügt. Mit Schippe, Bohrhammer und viel Fleiß gehen Isabel Rettig und elf weitere Masterstudenten der BTU, darunter nur zwei Jungs, ans Werk. Und das Werk sieht so aus: Die Brachfläche am SandowKahn soll mit Leben erfüllt werden. Ein EU-Forschungsprojekt ermöglicht das.
Ein Jahr dauerte die Vorbereitung. Eine Woche die Umsetzung. Zwei Flöße, ein Garten, eine Bühne und ein Trampolin entstehen durch die Hände der Architektur-Studenten. Ausschlafen war diese Woche nicht drin. Bereits um 7 Uhr geht es an die Arbeit.
Drei Stunden. Mehr Zeit brauchte Christin Ertner nicht, um mit einer weiteren Studentin ein schwimmfähiges Floß zu bauen. Die Bauweise ist denkbar einfach. Mit dem Sand vom Hochwasserschutz befüllte Plastikfässer sorgen für den Auftrieb. Holzpaletten dienen als Sitzplatz.
Die Akkubohrer liefen hingegen beim Bühnenbau heiß. Die neue Bühne soll für Theateraufführungen der Schule und für viele weitere Veranstaltungen dienen. Der entstehende Garten soll sowohl als Schulgarten als auch für die Seniorenresidenz-Bewohner als Rückzugsort dienen. Vor allem die rechtlichen Sachen im Vorfeld zu klären, sagt Christin Ertner, war eine interessante Erfahrung. So mussten die Studenten mit der Stadt einen Nutzungsvertrag erarbeiten. Auch Bauwerke, die höher sind als einen Meter, durften nicht entstehen, ergänzt Anna Bauer. Auch das Sponsoren finden war keine leichte Aufgabe für die Studenten.
Das Anpacken können gehört zum Studium, erklärt Christin Ertner. Bereits im 1. Semester haben die Studenten ein mehrwöchiges Baupraktikum absolvieren müssen. Isabel Rettig ist stolz auf das Erreichte. Die Studentin ging einst auf die Grundschule neben der Brachfläche, die derzeit eine Ruine ist, aber durch das evangelische Gymnasium künftig mit neuem Leben erfüllt werden soll. Neues Leben haben nun auch die Studenten der Brachfläche eingehaucht. Damit das Projekt Erfolg hat, sind nun die Anwohner gefragt, welche diese Fläche nutzen und mit neuen Ideen füllen können. Übrigens: Sponsoren sind bei den Studenten weiter willkommen.



„Der Akkubohrer!“ Das ist die einhellige Antwort der Architekturstudenten der BTU auf die Frage, mit welchem Arbeitsgerät die Arbeit am meisten Spaß gemacht hat. Hier wird gerade die neue Bühne an der Elisabeth-Wolf-Straße aufgebaut, welche Schule und Anwohner nutzen können, um die Brachfläche kulturell zu bereichern
Fotos. M. Klinkmüller



Das Floß besteht den Belastungstest der Erbauer

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