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attomol ist fest im Markt der Human-Diagnostik
Senftenberger Hochschule geht jetzt in Uni-Gründungsphase /
Zur Bilanz gehören zählbare Erfolge im Innovationstransfer zur mittelständischen Wirtschaft / Im Gegenzug entstand Stiftungsprofessur

Senftenberg (h.) Dem scheidenden Präsidenten der Hochschule Lausitz, die jetzt in eine Uni-Neugründung übergeht, ist durch Wissenschaftsministerin Kunst ein „bedeutender Beitrag auf dem Weg zur forschenden Hochschule“ attestiert worden. Prof. Schulz habe das Profil der Hochschule geschärft; sie leiste einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region.
In der Tat gibt es leuchtende Beispiele, wie sich Hochschulforschung unweit der Hörsäle und Labore produktionswirksam umschlägt. Seit zehn Jahren arbeitet die attmol GmbH von Dr. Werner und Bettina Lehmann in Bronkow, Ortsteil Lipten, höchst erfolgreich auf Basis der Senftenberger Biotechnik-Forschung. Das Unternehmen mit 17 überwiegend akademisch ausgebildeten Mitarbeitern versorgt medizinische Labore u.a. mit Mutationsnachweisen für Routinediagnostik in den Bereichen Stoffwechsel, Immungenetik und Pharmakogenetik. Abnehmer gibt es in ganz Deutschland und in acht weiteren Ländern.
Nicht zufällig wurde Lehmanns attomol-Unternehmen letztes Jahr mit dem Kooperationspreis des Fördervereins der Hochschule ausgezeichnet. Senftenbergs Bürgermeister Andreas Fredrich hob dabei als Vorsitzender des Fördervereins den Forschungsverbund BioResponse für Multiparameteranalytik hervor.
Das seit 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgelegte „InnoProfile Transfer“ Förderprogramm kam der längst geübten Senftenberger Praxis von Kooperation zwischen innovativen Unternehmen und zielorientierter Hochschulforschung entgegen. Immerhin hat das Forschungsvolumen allein dieser Kooperation der Biotechnik innerhalb von zehn Jahren 14 Millionen Euro erreicht, erklärt Dr. Werner Lehmann. Eine verlässliche Gruppe von Wissenschaftlern und Praktikern hat hier mit Ergebnissen überzeugt, die letztlich der Medizinwissenschaft und der Gesundheit der Menschen zugute kommen. Ihre Unternehmen gehören zu inzwischen mehr als 200 der Branche in Brandenburg und Berlin, die auf unmittelbaren Forschungstransfer angewiesen sind.
Unterdessen haben sich attomol, das ähnlich gelagerte Berliner Molekular-Engineering-Unternehmen PolyAn GmbH und zwei weitere Träger zu einer Stiftungsprofessur entschlossen. Sie ist seit 2012 mit dem an der Berliner Humboldt-Uni ausgebildeten und promovierten Mikrobiologen Prof. Dr. Peter Schierack besetzt.
Prof. Schierack, Dr. Lehmann und Dr. Schedler trafen sich bei der Verabschiedung ihres engen Partners Prof. Dr. Günter H. Schulz jetzt in der Senftenberger Mensa. Übereinstimmend würdigen sie die grandiose Entwicklung, die diese Hochschule speziell in ihrem Fachgebiet durchlaufen hat.



Der Berliner Dr. Uwe Schedler, Geschäftsführer der PolyAn GmbH, und Geschäftsführer Dr. Werner Lehmann, General Manager der ­Liptener attomol GmbH sind nicht nur enge Partner der Hochschule Lausitz, sondern zwei der vier Geber der privaten Stiftungsprofessur, die jetzt Prof. Dr. Peter Schierack besetzt (v.r.n.l.). Hand in Hand entwickeln Forschung und Unternehmen Produkte der medizinischen Diagnostik für Abnehmer in Deutschland und weiteren acht Ländern
Foto: J. Heinrich



Zur Verabschiedung von Prof. Dr. Günter H. Schulz (l.) nach sechsjähriger Präsidentenzeit brachte Biotechnik-Unternehmer Dr. Werner Lehman einen Strauß Bartnelken mit - eine sehr persönliche Geste vertrauensvoller wissenschaftlicher Zusammenarbeit, die in zehn Jahren für die Hochschule ein Forschungsvolumen von 14 Millionen Euro mobilisierte



Hochschul-Schlussakt diese Woche in der Mensa. In Anwesenheit von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst ist Prof. Schulz als Präsident verabschiedet worden; als Biochemiker bleibt er der künftigen BTU Cottbus/Senftenberg erhalten

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