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Bald steht der Ströbitzer Maibaum...
Vor dem 160. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Nevoigt gab’s eine Figur

Cottbus-Ströbitz (bw/ha). Die Schule des Ströbitzer Pädagogen Nevoigt stand ganz im Mittelpunkt des Frühlingsempfanges, zu dem der Bürgerverein am Donnerstag zum 9. Mal ludt - nach 2010 erneut in die Schule. Die hat sich mächtig gewandelt! Zum Guten, so die einhellige Meinung, doch es steht noch viel Arbeit an: Der Schul- und Hort-Hof soll ebenfalls neu gestaltet werden. Durchaus machbare Ideen, die die Schüler begeistern dürften, stellte die Landschaftsarchitektin Sabine Sonntag vor: Asphaltflächen werden zum Verkehrsgarten und zur Weltkarte, Kletterfelsen entstehen, Natur-Erlebnisräume und grüne Klassenzimmer, oder eine Wand, die von den Schülern selbst mit Mosaik beklebt werden kann. Nur die Finanzierung ist offen, aber auch die ist machbar, wenn sich die Ströbitzer wie bisher tatkräftig mit einbringen.

Maibaum in Sicht
Aus der „Schulchronik der Schule zu Ströbitz“ aus dem Jahr 1884 erfährt der Leser von „ausgiebigen, oft mehrere Tage andauernden Feiern bei Hochzeiten und Kindtaufen“. Die Fastnachtsfeiern waren damals schon legendär und das Zampern, so der Chronist, „ist als eine unangenehme Bettelei eingeführt worden.“ Heute haben sich die Ströbitzer längst an den guten Brauch des Zamperns gewöhnt und auch das jährliche Aufstellen eines Maibaumes gehört zur Tradition in diesem Cottbuser Stadtteil.
Fast wäre es in diesem Jahr nicht möglich gewesen, den 25 Meter hohen Stamm mit der geflochtenen Krone und der Birke auf der Spitze aufzustellen, da die Ströbitzer Hauptstraße im Mittelabschnitt derzeit Großbaustelle ist. „Wir haben mit den Leuten von der STRABAG gesprochen. Die Straßenbauer werden die Baustelle am Nevoigt-Platz so einrichten, dass unser Maibaum-Aufstellen stattfinden kann. Dafür bedanken wir uns“, berichtet Marcel Gramkow. Der Jugendvorstand trifft sich heute (Sa.) um 16 Uhr auf dem Jugendgrundstück Ströbitzer Hauptstraße zum Flechten der Girlanden. „Da können wir noch helfende Hände gut gebrauchen. Das Flechten ist immer eine lustige Sache“, ergänzt der Jugendchef. Am Dienstag ab 16 Uhr sollte man dabei sein, wenn Jung und Alt mit Stangen, Seilen und einem zugkräftigen Trecker den Maibaum aufstellen. Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr und allen Gästen wird dann das Tanzbein zum „Tanz in den Mai“ geschwungen. Die Ströbitzer wissen eben zu feiern!
An ein besonderes Jubiläum sollte man sich in diesen Tagen auch erinnern. Vor 160 Jahren, genau am 2. Mai 1853, wurde der Namensgeber des Platzes vor der alten Ströbitzer Schule, Friedrich Wilhelm Nevoigt, geboren. Ihm verdankt das heute zu Cottbus eingemeindete Dorf nicht nur die Besetzung der ersten Lehrerstelle am 1. November 1876 im neuen Schulhaus, sondern auch eine Modernisierung der damaligen Unterrichtsmittel. Mit seinen „Vorschlägen zur besseren Ausführung der neu herauszugebenden Lehrbücher“, die Wilhelm Nevoigt im Auftrag der Regierung erarbeitete, erwarb sich der Pädagoge große Verdienste, die mit dem „Adler der Inhaber des königlichen Hausordens von Hohenzollern“ aus den Händen von Seiner Majestät Wilhelm II. geehrt wurden. Das war die bis dahin höchste Auszeichnung, die ein Ströbitzer erhalten hatte.
Der Straßenbau, der im Cottbuser Haushaltsplan 2013/14 immerhin mit 1,8 Millionen Euro ausgewiesen ist, bringt dennoch einige Unannehmlichkeiten mit sich. So müssen die Gartenfreunde „Alt Ströbitz“, wenn sie mit dem Auto zu ihren aufblühenden Freizeitgrundstücken wollen, jetzt über die Dahlitzer Straße anreisen.



Trotz der Baumaßnahmen in der Ströbitzer Hauptstraße wird das Aufstellen des Maibaumes auf dem Nevoigt-Platz auch in diesem Jahr wieder ein Höhepunkt im Stadtteilleben werden
Foto: BeWe



Karin Jahr vom Schulförderverein (r.) und Künstlerin Christa Rogge (Charmante Randfiguren) enthüllten beim Frühjahrsempfang des Ströbitzer Bürgervereins am Donnerstag das neue Schul-Maskottchen - den Namensgeber der Schule, Friedrich Wilhelm Nevoigt, der nächste Woche 160. Geburtstag hat Foto: Ha.


Clemens Schützka, Marcel Gronauer, Marcel Gramkow (von vorn) beim Maibaumstellen im letzten Jahr Foto: H. Nattke

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