Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Nostalgisches im Klassenzimmer
Auch der Landrat drückte hier die Schulbank / Goldene „Karat“-Platte
für das Schularchiv / Anekdoten und ein Blick fürs erfreuliche Aktuelle

Annahütte (J.S.) Es stimmt wohl - die Schulzeit bleibt die schönste Zeit, jedenfalls in der Erinnerung. Wie wäre es sonst möglich, dass die Schule in Annhütte ihr 100-jähriges Bestehen feierte und mehr als 500 Schüler und ehemalige Schüler, Lehrer und Gäste kamen. Sylvia Lorenz, Schulleiterin seit 1993, ist stolz auf ihre Schule, an der noch 127 Schüler von neun Lehrern unterrichtet werden. Sie lehrt hier seit 1975 und freut sich über die Verbundenheit ehemaliger Schüler.
Landrat Siegurd Heinze, der hier in Annahütte die Schulbank drückte, brachte Glückwünsche vom Landkreis und einen Medienkoffer für die Schüler. Auch er bekam glänzende Augen, als er über seine Schule sprach.

Die Herrschaften rechts haben in Annahütte eine „gut beschirmte“ Zeit genossen. Sie geben daher gern ihr Autogramm für die Chronik J.S.

Die Herrschaften rechts haben in Annahütte eine „gut beschirmte“ Zeit genossen. Sie geben daher gern ihr Autogramm für die Chronik J.S.
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Ein besonderes Geschenk erhielt die Schule von Norbert Kaiser, Liedtexter der Gruppe „Karat“, der so unvergessliche Texte wie „Der blaue Planet“ oder „Schwanenkönig“ schrieb. Er ist ein ehemaliger Annahütter Schüler und vermachte seiner Grundschule die „Goldene Schallplatte“, die er 1983 bekam.
Als um 13 Uhr die alte Schulglocke läutete, füllte sich das Schulhaus mit Leben und Lachen und 40, 50 oder 60 Jahre fielen einfach von den Besuchern ab. Die Klassenräume wurden besichtigt, viel Neues gab es, aber Erinnerungen wurden bei jedem Schritt wach. Die Türen sind neu, sagte jemand. Aber die Treppen sind noch die gleichen, kam es gleich darauf erleichtert von einer anderen Seite.
Die Erinnerungen überlagerten wohl bei den meisten Besuchern die damalige Realität. Wie war es doch in der ersten Klasse? Da musste man gerade sitzen, Hände auf der Bank, die Sauberkeit der Fingernägel wurde kontrolliert, ein gebügeltes Taschentuch war Pflicht. Die Chronik, die alten Fotos, die Zeugnisse von damals - sie entlockten den Besuchern erregte Stimmen, wenn sie sich selbst oder Mitschüler auf den Fotos wiedererkannten. Freude, wenn ehemaligen Klassenkameraden auftauchten.
Die Namen Fritz Korn, ehemaliger Direktor der POS Annahütte, Günther Wollermann, Fräulein Goldbach waren immer wieder zu hören. Günther Wollermann gab unter anderem auch Musik, für die Jungen im Stimmbruch eher ein Schrecken, doch er stellte sich mit dem Akkordeon neben den Falschsänger und spielte so laut, dass es immer noch für eine „2“ reichte. Bei Fritze Korn Vertretung in Biologie - das bedeutete, Ohren spitzen, gleich gebe es wieder Kriegserlebnisse zu hören. Die waren allemal interessanter, als Zwiebelhäutchen zu präparieren. Frau Richter, Herr Richter, Herr Venus und Herr Zuther wurden von ihren nun selbst ergrauten Schülern mit Respekt und Freude begrüßt.
Zum Abschluss gab es ein Festprogramm, von den Schülern gestaltet und mit viel Begeisterung aufgeführt. Es war deutlich zu merken: Die Kinder gehen noch immer gern in ihre Grundschule in Annahütte, die Lehrer lehren mit Freude. Jutta Schollbach

Schulleiterin Sylvia Lorenz und einer, der hier die Schulbank drückte: Landrat Siegurd Heinze

Schulleiterin Sylvia Lorenz und einer, der hier die Schulbank drückte: Landrat Siegurd Heinze

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