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Von Annahütte rund um die Welt und ins Guinnes-Buch der Rekorde:
Günter Georgi wird mit 85 Filmstar

Der einstige Senftenberger Wundertäter und Reporter als Festivalbeitrag

So sportlich sieht er sich selbst: Günter Georgi als Bildreporter mit Autogramm für den Märkischen Boten

Annahütte
(G./h) Ein unglaubliches Foto: Das Wollschaf steckt seinen Kopf durch ein Gatter, ein blondes Mädchen leckt ihm mit weit ausgesteckter Zunge die Nase. Solche Tier-Mensch-Bilder sind witzig und anrührend zugleich. Günter Georgi hat es in seinem Heimatort geschossen - und damit in einem Wettbewerb 2003 einen „FIAT punto“ gewonnen. Ein Zufall war das nicht. Günter Georgi hatte es mit seiner Kamera-Leidenschaft vor diesem Fotopreis schon zweimal ins Guinnes-Buch der Rekorde geschafft, 2001 und 2002. Er hatte mit Bildern aus 92 Ländern 220 und dann beim zweiten Rekordeintrag 225 Fotoausstellungen gestaltet. Das dürfte ihm kaum jemand nachmachen, denn abgesehen vom Können als Fotograf erfordert das Gestalten von Ausstellungen riesigen Aufwand.
Der muntere Lausitzer Tausendsassa, der jetzt im Saarländischen Heusweiler lebt, schreckte aber nie vor großen Dingen zurück. Das findet gegenwärtig gerade eine junge Landesfilmpreisträgerin heraus, die über ihn zwei Wettbewerbsbeiträge zur Ausschreibung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Generationen 2013“ dreht.
Georgi ist 1928 in Annahütte geboren und wuchs in Senftenberg auf, wo sein Vater 1932 einen Kolonialwarenladen gründet. Im zweiten Lehrjahr bei der Städtischen Sparkasse, gerade 16 Jahre jung, überlebte er als Arbeitsdienstmann den schweren Luftangriff auf Cottbus und musste noch zum Fronteinsatz Richtung Berlin.
Nach schwerer Zeit suchten die Menschen nach Brot und Belustigung. Georgi tingelt als Humorist, Conferencier und Hypnotiseur durch die Vergnügungssäle. Zugleich versuchte er sich bei der SED-Presse als Korrespondent. Doch dort war Spaß nicht geduldet. Der begabte Schreiber tauschte seine Stelle beim Rat des Kreises gegen 100 Tage U-Haft ein und machte sich danach, 1958, in eine Gegend mit mehr Sinn fürs Lockere auf. Als Saarländer blieb Günter Georgi im Herzen immer Lausitzer. Natürlich hat er eine Ausstellung über den Wandel hier geschaffen. Die ist 1994 in Bonn von der damaligen Umweltministerin Angela Merkel eröffnet worden. Viele weitere Aktionen zur Ost-West-Annäherung brachten ihm Orden, Ehrenzeichen und eine Menge Sympathie ein.



„Von uns daheim“ könnte Günter Georgi hier sagen. Bei seiner Ausstellungseröffnung 1994 in Bonn überreichte er Angela Merkel ein Brikett mit Brandenburg-Adler



Prinzessin Isabelle-Alexandra von Preußen präsentiert Günter Georgis Buch „Senftenberger Geschichten“ Fotos: priv.

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