Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Angst um das dörfliche Leben
Ortsteile wollen für Nutzung der Dorfgemeinschaftshäuser nicht im Voraus zahlen

Spremberg (mk). Unter dem Motto gleiches Recht für alle haben die Stadtverordneten auch eine für die Ortsteile verbindliche Entgeltordnung für die Nutzung von Dorfgemeinschaftsräumen beschlossen. „In der Kernstadt haben die Einwohner schon ewig und drei Tage für die Nutzung solcher Räumlichkeiten gezahlt“, sagt Klaus-Dieter Peters, Sprecher der Bürgerinitiative „Unser Spremberg“ und ergänzt: „Auch die Gemeinschaftshäuser der Ortsteile kosten im Unterhalt Geld. Das haben bislang alle Spremberger mitbezahlt“.
Dass auf die Nutzer der Dorfgemeinschaftshäuser künftig mehr Kosten zukommen, ist aber der kleinere Dorn im Auge der Ortsteilbewohner. So erklärt der Ortsvorsteher von Groß Luja, Sven Ruhner, dass er der Entgeltordnung zugestimmt habe. Er befürchtet jedoch, dass nun die Räume nicht mehr so stark genutzt werden wie zuvor. Die Kosten sind aber vertretbar, sagt er. Ein Problem sieht er aber darin, dass die Nutzer im Voraus das Nutzungsentgelt zu zahlen haben. „Das ist dann eine Rennerei, wenn die Veranstaltung ausfällt“, sagt Sven Ruhner. Deutlicher wird Wolfgang Jaeckel vom Ortsteil Türkendorf. Den Kosten hat er zugestimmt. Gegen die Vorauszahlung will er sich wehren. Vor allem der Seniorensport, so Sven Ruhner, sagt auch Veranstaltungen ab, wenn jemand krank wird. „Die Zahlung im Voraus macht das Dorfleben kaputt“, prophezeit der Ortsvorsteher, der sich für eine vierteljährliche Abrechnung nach der Nutzung ausspricht.
Eine Abrechnung vierteljährlich nach der tatsächlichen Nutzung ist für die Stadt Spremberg nicht vorgesehen, erklärt hingegen Thomas Lehmann von der Spremberger Stadtverwaltung. Grund dafür ist, dass Nutzer ihre Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt nicht beglichen haben. Dadurch habe sich der Verwaltungsaufwand enorm erhöht. Sollte der Seniorensport tatsächlich einmal ausfallen, wird der Betrag nachträglich mit dem Entgelt verrechnet, so Thomas Lehmann.

 

zurück...