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Späte Ehrung für Maria Kirch
„FrauenOrte“ erinnert an die unterdrückte
Gubener Astronomin Maria Margaretha Kirch

Guben (ha). Am Montag um 13 Uhr wird im Gubener Rathaus eine Gedenktafel enthüllt. Sie gehört zum Projekt „FrauenOrte“ des Frauenpolitischen Rates des Landes Brandenburg. Die Tafel erinnert an die Gubener Astronomin Maria Margaretha Kirch, die Ende des 17. Jahrhunderts den Gubener Astronomen und Kalendermacher Gottfried Kirch (1639-1710) heiratete und mit ihm nach Berlin zog. Der Sohn eines Schuhmachers wurde 1700 als erstes Mitglied an die Berliner Akademie berufen. Sie unterstützte ihren Mann in seiner Arbeit, machte aber auch eigenen Entdeckungen und veröffentlichte Schriften. Ihre Beobachtungen führte sie vorwiegend an der Sternwarte des Bernhard von Krosigk in der Mauerstraße aus. Sie assistierte ihrem Mann bei astronomischen Beobachtungen und bei der Berechnung der Kalender der Akademie, der wichtigsten Geldquelle der „Societät“. Als sie 1702 einen Kometen entdeckte, erschien diese in den gedruckten Publikationen als Entdeckung ihres Mannes. Auch in der Berliner Akademie war sie nicht gern gesehen und sollte sogar nach dem Tod ihres Mannes ausgeschlossen werden. Auch versuchte das Konsil, ihr den Zutritt zur Sternwarte zu verwehren und sie aus ihrer Wohnung im Akademiehof zu verdrängen.
Mit der Enthüllung der Gedenktafel rückt die Stadt kurz nach dem Internationalen Frauentag eine besondere Frau in den Mittelpunkt, die an der Seite ihres Mannes einen großen Beitrag in der Astronomie leistete.

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