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Vereinte Kräfte wollen Eisen aus der Spree holen
Umweltministerin und Wirtschaftsminister ziehen am einem Strang /
SPD kritisiert zu spätes Handeln


Region (MK). Viel Bewegung ist derzeit nicht nur am Ufer mit Blick auf die schnell fließende Spree zu beobachten - auch bei der Landespolitik sprudelt es plötzlich an Lösungsvorschlägen zur Reduzierung der Eisenfracht. So teilt der Wirtschaftsminister Ralf Christoffers mit, dass die Finanzierung der Maßnahmen durch das Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung mit der LMBV gesichert ist.
Zudem hat sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Ministerien für Wirtschaft, Umwelt und Infrastruktur, der LMBV, des LUGV, der Bürgerinitiative „Klare Spree“, von Naturschutzorganisationen, der Landkreise, der Wasser- und Bodenverbände und der Naturparkverwaltung Niederlausitzer Landrücken gebildet.
Neben Maßnahmen zur Reinigung der Schlammablagerungen in der Wudritz und im Greifenhainer Fließ wurde in der Arbeitsgruppe über den Stand der Reaktivierung der Grubenwasserreinigungsanlage Vetschau informiert. Darüber hinaus haben die Beteiligten weitere mögliche Maßnahmen besprochen. Dazu zählen das Anliegen, neue Absetzbecken anzulegen und bestehende Gewässer zu nutzen, um zeitweilig Eisenfrachten zurückhalten zu können.
Aufgenommen wurde die Anregung der Bürgerinitiative, an geeigneten Stellen eine biologische Klärung des Wassers herbeizuführen. „Wichtig ist uns, die Betroffenen vor Ort umfassend zu informieren,“ sagt Minister Ralf Christoffers.
Umweltministerin Anita Tack verweist auf eine Studie zum Eisenrückhalt in der Talsperre Spremberg. Diese Studie zieht den Schluss, dass der Hauptteil des Eisenockers von der Hauptsperre zurückgehalten werden kann. Unter optimalen Bedingungen konnte eine effektive Eisenabscheidung von 70 bis 80 Prozent der Eisenfracht nachgewiesen werden. Gegenwärtig bereitet das LUGV die Vergabe einer Machbarkeitsstudie vor, mit der Maßnahmen zur Abscheidung des Eisenockers in der Vorsperre untersucht werden sollen. Bundestagskandidat Ulrich Freese (SPD) kritisiert hingegen ein zu spätes Handeln. „Es war klar, dass mit der Stilllegung von Tagebauen und dem Einstellen des Abpumpens von Grundwasser eine Vernässung, wie in Senftenberg, Zerre, Terpe und anderen Orten in der Lausitz seit Jahren sichtbar, auftreten werden“, erklärt er und ergänzt „Es ärgert mich, dass immer wenn Extremsituationen auftreten, Wahlen vor der Tür stehen, diese Themen im Lichte der Öffentlichkeit skandalisiert, diskutiert, aber wenig vorzeigbare Ergebnisse zu Tage gefördert werden. Das Thema muss nun unter fachkundiger Führung konsequent weiterverfolgt werden.“

Winteridylle herrscht derzeit, wie hier in Spremberg auf Höhe des Gymnasiums, an der Spree. Doch die Idylle trügt. Die Eisenfracht stört Mensch und Natur. Im Internetauftritt des Ministeriums für Wirtschaft werden zum Thema „Verockerung der Spree“ derzeit alle relevanten Informationen und Links zusammengestellt und zeitnah ins Netz gestellt. Darüber hinaus werden häufig gestellte Fragen beantwortet. Der entsprechende Katalog aus Fragen und Antworten soll noch im 1. Quartal 2013 im Internet zu finden sein
Foto: Mathias Klinkmüller

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