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Ein tiefes Gefühl von „richtig“
Frank Szymanski war der Ideengeber, das Architekturbüro Zimmermann
und viele andere führten das Werk aus: Parlaments-Premiere fürs Stadthaus



Cottbus
(hnr.) Die 45. Stadtverordnetensitzung bleibt für immer mit der Ordnungszahl eins versehen: Sie war am Mittwoch ab 14 Uhr die erste im neuen Stadthaus. Im vorigen am Altmarkt, das schon unter Paul Werner Abgeordnetensitz war, lief der Mietvertrag aus. Erstmals tagen die gewählten Vertreter der Bürgerschaft in einer eigenen Immobilie, deren Kauf die Stadtverordneten am 20.7.2007 zugestimmt hatten. Im eisigen Februar jenes Jahres hatte Oberbürgermeister Frank Szymanski nach einer Besichtigung des leerstehenden einstigen christlichen Vereinshauses die Idee, hieraus ein Bürgerhaus zu entwickeln. Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Drogla war dabei und erinnert sich „an ein tiefes Gefühl von richtig“.
Das hält bis heute an: Das Haus wurde für 5,4 Millionen Euro (zur Hälfte gefördert) denkmalgerecht und zugleich modernsten technischen Anforderungen entsprechend saniert. Es steht den Abgeordneten, „aber auch Vereinen, Bürgerinitiativen und anderen Nutzern“, so das Versprechen des OB, zur Verfügung.
Architekt Frank Zimmermann würdigte den Bau als ein Denkmal zwischen Historismus und Moderne und erinnerte an die Beteiligung von Max Hanke (1890-1971) an der Entstehung des Hauses. Der Nestor der Baudenkmalpflege in Cottbus hat hier und an vielen Bauwerken seine Spuren hinterlassen, vor allem auch an der historischen Wiederaufbauleistung der im Krieg fast völlig zerstörten Oberkirche.
Die Abgeordneten nahmen nach einem Ständchen des Kindermusicals und diesmal bei regem öffentlichem Interesse ihre Arbeit auf. Im Bericht erwähnte der OB das neue Hochschulgesetz und die damit zum 1. Juli fällige Neugründung der Universität Cottbus-Senftenberg. Die politische Diskussion sei aber nicht beendet mit dieser „Neugründung gegen den Willen der BTU und ohne Einschluss der Betroffenen“. Auf Nachfrage forderte der OB von nun an jährlich um fünf Millionen Euro wachsende Landesmittel für die neue BTU.
Zur desolaten Fahrbahn-Situation in der Straße der Jugend erklärte Szymanski, es gebe die fertige Planung, aber kein Geld. Für beide Richtungsfahrbahnen seien ca. 3 Millionen Euro nötig. Zur Zeit gelten dort 20 km/h.

Demokratie-Premiere im neuen Stadthaus am Erich-Kästner-Platz 1: Oberbürgermeister Frank Szymanski (am Rednerpult) und Stadtverordnetenvorsteher Rainer Drogla (in der linken Tür) dankten vor der ersten Sitzung an diesem Ort allen am Bau Beteiligten

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