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Rettungsdienst belastet Feuerwehr
Tragehilfe ist ehrenamtlich nicht mehr tragbar

Spremberg (MK). „Auf Anforderungen des Rettungsdienstes wurde Tragehilfe geleistet“. Dieser Satz ist auf der Feuerwehr-Internetseite der Spremberger Kameraden über einen Einsatz am 11. Januar in Groß Luja zu lesen. Das ist kein Einzel- sondern zunehmend ein Normalfall, erklärt der Spremberger Fachbereichsleiter für Sicherheit Frank Kulik. Zehn Prozent der Einsätze der Kameraden betrifft mittlerweile diese Anfragen des Rettungsdienstes. So sind im vergangenen Jahr die Einsätze um 35 auf 202 gestiegen. „Für uns ist das nicht mehr tragbar“, sagt Frank Kulik und meint damit, dass
die Rettungsdienstaufgaben des Landkreises an die ehrenamtlichen Kameraden von der obersten Ebene auf die unterste Ebene abgewälzt werden und fordert hier, gegenüber dem Landkreis deutliche Worte zu finden. Der Stadtwehrführer Hans-Jürgen Rühlemann erklärt, dass die Anforderungen des Rettungsdienstes häufig dann kommen, wenn kein Krankentransportwagen zur Verfügung steht. Dies trifft vor allem auf die Samstage und Sonntage sowie auf die Feiertage zu.
Der Stadtverordnete Peter Bode von der Fraktion Spremberg-Land/ Brandschutz erklärt, dass die Kameraden immer Hilfe leisten werden, wo Hilfe nötig ist. Das stehe außer Frage. Allerdings sehe er nicht ein, dass die Hilferufe des Rettungsdienstes vermehrt dann kommen, wenn der Rettungswagen nicht mehr besetzt ist. Problematisch, so der Stadtverordnete sei, dass die Kameraden nur einen Alarm bekommen und erst auf der Wache erfahren, ob es sich um ein Feuer oder eben eine Tragehilfe handelt. Bei letzterem Fall können die meisten Kameraden dann wieder unverrichteter Dinge nach Hause gehen, da diese Hilfe von ein paar wenigen Kameraden zu leisten sei. Dr. Ilona Schulz von der Linksfraktion erklärt, dass diese Problematik nicht so stehen bleiben könne, da Spremberg auf Kosten sitzen bleibe, für die die Stadt nicht zuständig ist.
Gute Nachrichten gab es hingegen bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr am vergangenen Freitag für einige Kameraden. So wurde Carsten Schultz zum Brandmeister ernannt, Torsten Schmidt erhielt die Medaille für Treue Dienste in Silber (30 Jahre), Klaus Schütze die Medaille Treue Dienste in Gold (40 Jahre), Helmut Klauck die Medaille Treue Dienste Gold (60 Jahre) und Herbert Golchert ebenfalls die Medaille Treue Dienste Gold (60 Jahre).

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