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Für stabilen Energiemix
Unternehmen der Region setzen für lange Frist auf Braunkohle /
Kernthema heißt Fachkräfte

Region (h). Trotz Euro-Schuldenkrise und abflauender Weltkonjunktur war das Jahr 2012 ein erfolgreiches für die Brandenburger Wirtschaft. Das war die herausragend gute Botschaft der Rede von Gerd Lesser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bilfinger Berger Power Service GmbH, beim Neujahrsempfang der Regionalgruppe der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg diese Woche im Haus der Wirtschaft in der Inselstraße. Die Wirtschaft habe investiert und Arbeitsplätze geschaffen, betonte der Manager. So sei die Wirtschaft - wenn auch nur „leicht“ - gewachsen, die Arbeitslosigkeit deutlich unter zehn Prozent gesunken und die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter um mehr als 25 000 gestiegen. Die Unternehmen haben ihre Maßnahmen zur Nachwuchssicherung verstärkt und die Zahl betrieblicher Ausbildungsplätze weiter erhöht.
Selbst wenn sich die Konjunktur in der kommenden Zeit abschwächen sollte, so Lesser, bleibe die Fachkräftesicherung die zentrale Aufgabe von Wirtschaft und Politik hier in Brandenburg. Er analysierte: Bis 2030 wird Brandenburgs Einwohnerzahl um 300000 auf dann noch 2,2 Millionen sinken, wobei dann jeder vierte Brandenburger älter als 64 Jahre ist. Lesser leitete daraus auch die Schlussfolgerung ab: „Wir brauchen bessere Perspektiven unter anderem für ältere Arbeitnehmer und Frauen. Der Anteil älterer Arbeitnehmer (60 bis 64 Jahre) habe sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Auch die Zahl der berufstätigen Frauen steige: „Brandenburg hat die höchste Anzahl erwerbstätiger Frauen in den neuen Bundesländern“, erklärte Lesser, der zugleich auch die Kooperation der Unternehmen mit Schulen und die engagierte Teilnahme an Ausbildungsmessen befürwortete, um Nachwuchs am Standort zu halten.
Wirtschaftswachstum, so die Aussage des UVB, sei eng geklammert an sichere und bezahlbare Energieversorgung; dafür müssen Speichertechnologien und Netzausbau deutlich forciert werden. Ausdrücklich betonte Gert Lesser das Festhalten am Energiemix aus Braunkohle und erneuerbaren Energien. Die Braunkohle werde benötigt zur Sicherung der Grundlast beim Ausbau von Kapazitäten der erneuerbaren Energie. In diesem Bereich arbeitet die Zukunfts-Agentur Brandenburg (ZAB) eng mit Unternehmen und der Cottbuser Universität zusammen, erklärte Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer der Agentur.
Oberbürgermeister Frank Szymanski, der seit seiner Amtsübernahme vor sieben Jahren keinen dieser konstruktiven Empfänge kompakter Wirtschaftkraft ausließ, dankte den Vertretern des Mittelstands nachdrücklich für das Bekenntis zur Region, das sich in Investitionen, aber auch in Unterstützung des Sports und anspruchsvoller Kulturlandschaft darstellt. Erstmals war auch der neue Vorsitzende der Kulturstiftung, Dr. Martin Röder, im Kreis der südbrandenburgischen Unternehmerinnen und Unternehmer unterwegs.



Beim Neujahrsempfang der Vereinigung der Unternehmerverbände diese Woche im Cottbuser „Haus der Wirtschaft“ im Gespräch: IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger, Verbandssyndikus Eberhard Tomsche, der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski, UVB-Vorstand Gerd Lesser, Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer der Zukunfts-Agentur Brandenburg, und Kulturstiftungs-Vorsitzender Dr. Martin Röder
Foto: J. Heinrich

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