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Kerkwitzer öffnen ihr Boot für alle
Bürgerinitiative „Bürger für Bürger“ öffnet sich allen (Rand-) Betroffenen des drohenden Tagebaus Jänschwalde-Nord / Vorsorge ist zwingend nötig

Kerkwitz (ha). In ihrer Mitgliederversammlung am letzten Sonnabend haben sich die Kerkwitzer Mitglieder der Bürgerinitiative „Bürger für Kerkwitz“ einstimmig für eine neue Satzung ausgesprochen und damit auch den Namen der Bürgerinitiative in „Bürger für Bürger“ geändert. Mit dem Ziel „Vereint gegen Betroffenheit“ wollen die Mitglieder aktiv und konstruktiv die Zukunft mitgestalten, sollte Vattenfall trotz aller Widerstände seine Pläne eines Weiterführens des Tagebaus Jänschwalde umsetzen. Die politischen Zeichen stehen derzeit ganz klar für die Genehmigung der Bergbaupläne, so die Auffassung der Vorsitzenden Hanni Dillan. „Es macht keinen Sinn, sich noch länger hinter Wunschdenken zu verstecken und so zu tun, als hätten wir reelle Chancen, den Tagebau aufzuhalten. Alle bisherigen Planungen von Bergbauunternehmen wurden trotz vehementer Proteste und teilweise jahrelanger Klagen durchgesetzt.“ Die Bürgerini­tiative öffnet sich deshalb mit der Satzungsänderung allen direkt und indirekt betroffenen Bürgern und fordert sie gleichzeitig auf, aktiv mitzuarbeiten. „Wir wollen Prof. Dr. Detlev Dähnert von Vattenfall an seinem Wort messen. Mehrfach sagte er zu, alles dafür zu tun, dass die Lebensqualität in den von Tagebauplanungen bedrohten Orten am Tagebau erhalten bleiben soll.“
Mit ganz konkreten Ideen prescht die Bürgerinitiative vor und konfrontierte die Gemeindevertreter von Schenkendöbern mit einem Antrag. „Wir wollen, dass der Mensch stärker in den Fokus rückt. Derzeit werden Tiere und Pflanzen besser geschützt als unsere erarbeitete Lebensleistung. Deshalb wollen wir sinnvolle, durch Vattenfall finanzierte Vorsorgemaßnahmen für die betroffenen Bürger in Atterwasch, Grabko, Kerkwitz, Taubendorf und Groß Gastrose erreichen.“
Konkret heißt das beispielsweise die schrittweise, aber kurzfristig beginnende Entwicklung der betroffenen Orte zu energieautarken Bereichen, oder eine Vereinbarung für bevorzugte Vermittlung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen für die Einwohner der Gemeinde.
Angesprochen sind auch die Gubener, vor allem die der Ortsteile Schlagsdorf, Deulowitz und Kaltenborn, wären sie doch ebenfalls Betroffene im Falle einer Entscheidung für den Tagebau Jänschwalde-Nord und eines Tagebaus auf polnischer Seite in einer zukünftig wahrscheinlichen Großgemeinde Guben-Schenkendöbern.

 

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