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Falschgeld vom Zonenrand

Die Neue Bühne Senftenberg hat die Gabe, eine ganze Region Theater leben zu lassen. Das macht sie unentbehrlich und stiftet stets Gesprächsstoff, wo sich Intendant Sewan Latchinian mit Partnern trifft. Zum Beispiel diese Woche beim Neujahrsempfang der Hochschule und der Stadt mit Lothar Piotrowski, dem Sparkassenchef. Beide hat es zeitgleich 2004 ins Revier „verschlagen“, was ihre keineswegs alltägliche Kooperation wohl beflügelte. In der legendären Inszenierung von Goethes „Faust“, I. und II. Teil, (hier „Fäuste“ genannt und schlappe neun Stunden lang) im Jahre 2007 spielte Fausts Erfindung des Papiergeldes in der Sparkassenhalle, wo das Publikum, in Bussen hin verfrachtet, an langen Biertischen saß. Nicht sonderlich gut farbkopierte Euroscheine regneten vom Dach aufs Volk. Klar, dass sich der große Faust-Regisseur Christoph Schroth (Intendant in Schwerin, später Cottbus) ein solches Scheinchen in die Brieftasche steckte. Den Erfinder der Cottbuser „Zonenrandermutigungen“ begeisterte solcherart Spielspaß. Später führte er selbst in der Neuen Bühne Gastregie. Intendant Latchinian fragte ihn dabei beiläufig nach seiner Euro-Kopie. Der Schein war nicht mehr in der Brieftasche. Schroth, der inzwischen in Berlin lebt: „Den muss ich wohl mit den anderen ausgegeben haben...“
Der inzwischen 75-jährige, bisweilen schon etwas zerstreut, kann in aber auch verlegt haben. Vielleicht. J. Hnr.



Seit gut acht Jahren Partner in Senftenberg: Lothar Piotrowski (l), Vorstandsvorsitzender der Niederlausitz-Sparkasse und Sewan Latchinian, Intendant der Neuen Bühne, hier beim Senftenberger Neujahrsempfang in dieser Woche.


Regisseur
Christoph Schroth

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