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Weiter Ärger mit dem Wolf
Bauernbund Brandenburg wirft Umweltministerium Kompromisslosigkeit bei Wolfsmanagement vor / 363 Risse mit 59 000 Euro entschädigt

Region (MB). Anlässlich der Vorstellung des brandenburgischen Wolfsmanagementplanes hat sich der Bauernbund gegen Vorwürfe aus dem Umweltministerium verwahrt, er habe die Mitarbeit an dem Plan überraschend eingestellt. „Wir wollen eine verträgliche Zielgröße für die Wolfspopulation“, stellte Lutz-Uwe Kahn, Nebenerwerbs-Landwirt aus Kleßen, klar, der den Bauernbund in dem Gremium vertreten hatte: „Als deutlich wurde, dass das Umweltministerium kompromisslos an einer unbegrenzten Ausbreitung festhält, sahen wir keinen Ansatz mehr für eine Zusammenarbeit.“
Der Bauernbund will, dass der Wolf künftig gejagt werden kann, um die Schäden in Grenzen zu halten. Es gebe einen Interessengegensatz zwischen der Ausbreitung des Wolfes und der gesellschaftlich hoch geschätzten Weidetierhaltung, sagt Kahn. Das Umweltministerium zeige ein seltsames Demokratieverständnis, wenn es den Plan in einem willkürlich zusammengewürfelten Gremium beschließe, kritisierte Kahn: „Ein demokratisch legitimiertes Ergebnis setzt die Beteiligung der Bevölkerung in den Dörfern voraus.“ Seit sechs Jahren gibt es Wölfe in Brandenburg, inzwischen etwa 90. In den neun Rudeln sind zuletzt mindestens 44 Welpen gezählt worden. Bisher hat das Land 363 Nutztierrisse mit 59 000 Euro Steuergeld entschädigt. Der Fünf-Jahres-Managementplan sagt weiter Entschädigung zu. Die Bauern wollen sie aber nicht aus gutsherrlicher Milde, sondern fordern einen gesetzlichen Anspruch darauf.


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