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Sorben wollen eigenes Parlament
Gründung eines Serbski Sejmik wird angestrebt / Runder Tisch in Bautzen

Cottbus (bw). Lausitzer Sorben und Wenden streben die Konstituierung einer demokratisch legitimierten eigenen Volksvertretung, eines Serbski Sejmik, an. Eine Initiativgruppe, die bereits seit 18 Monaten bemüht ist, die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, stellte in einer Pressekonferenz dazu erste Arbeitsergebnisse vor. „Der Erhalt von Sprache, Traditionen, Brauchtum und Kultur und die Regelung politischer und kultureller Angelegenheiten im sorbischen Siedlungsgebiet muss von den Sorben in größerer Selbstbestimmung erfolgen können“, so der Initiativsprecher für die Niederlausitz, Michael Apel. „Ziel ist es, eine vollständige Autonomie zu erreichen. Dafür muss jeder Sorbe ein Mandat haben und ein Parlament mit allen Rechten wählen können.“ Als zeitlichen Rahmen werden zehn Jahre vorausgesehen, da es sich um eine Gesetzesinitiative handelt, die weit reichende rechtliche Voraussetzungen erfüllen muss. Dass die 150-köpfige Initiativgruppe mit ihren Bemühungen im Gegensatz zur Auffassung der DOMOWINA steht, verdeutlicht die Tatsache, dass die anfänglichen gemeinsamen Gespräche bereits seit mehreren Monaten ausgesetzt sind. Der Dachverband sorbischer/wendischer Vereine und Vereinigungen sieht sich in seinem 100-jährigen Bestehen als legitimierte Vertretung aller politischen und kulturellen Interessen der besonders in der Ober- und Niederlausitz beheimateten Sorben und Wenden.
Mit einem ganztägigen „Runden Tisch“ am 26. Januar, ab 9 Uhr, im Bischof-Benno-Haus in Bautzen-Schmochtitz soll eine breite Öffentlichkeit informiert und aktiv einbezogen werden. Alle Interessenten sind dazu eingeladen. Weitere Informationen unter www.serbski-sejmik.de.

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