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Haben DRK und ver.di Falck gelinkt?
Abgeordneter übt Kritik an Verwaltung

Region (h.) Im Spree-Neiße-Kreis ist der Arbeitsfrieden gestört. Der Rettungsdienst, bislang in Händen des DRK, geriet nach gesetzlich geforderter europaweiter Ausschreibung an das Unternehmen Falck, nach eigenen Aussagen „größter Rettungsdienstleister Europas.“
Offenbar auch der billigste, was den SPN-Kreistagsabgeordneten noch im Sommer 2012 sehr gefiel: Falck bot eine ganze Million Euro unter den bisherigen Kosten des DRK. Größe mache das möglich, hieß es. Der Sorge der Volksvertreter um das Wohl der 110 Beschäftigten wurde gerecht getan: In nichtöffentlicher Sitzung (später öffentlich wiederholt) versicherte der 1. Beigeordnete Olaf Lalk, die ordentliche Übernahme der Beschäftigen sei sicher.
Der Wechsel ist zum 1.1.2013 vollzogen, die früheren DRK-Beschäftigen aber machen ihren Job teils ohne Arbeitsverträge. Es herrscht Krise. Falck will die Leute ohne Anerkennung bisheriger Betriebszugehörigkeit nehmen, erkennt alte Arbeitsverträge nicht an.
Streitpunkt: Die Dienstleister-Gewerkschaft hat mit dem DRK einen Tarifvertrag verhandelt und nach der Vergabe, wirksam gemacht. Ist das Großunternehmen gelinkt worden?
„Nein“ sagt Kreistagsabgeordneter Ulrich Freese (SPD), ein
in Jahrzehnten erfahrener Gewerkschafter. „Durch den Vertrag sind die Personalkosten um 4,9 Prozent höher, was nach lange ausgebliebenen Anpassungen normal ist. Die Spree-Neiße-DRK-Leute liegen bei 90 Prozent des sonst Üblichen. Da ist nichts unrecht.“ Die Tarifgespräche seien keinesfalls nach der Vergabe, sondern ein halbes Jahr davor begonnen und unterwegs auch informatorisch mit Falck besprochen worden.
Dagegen sieht sich der Kreistagsabgeordnete, der inzwischen als SPD-Bundestagskandidat vorgeschlagen wurde, von der Verwaltung hintergangen: die Übernahmesicherheit war nicht so garantiert, wie Lalk gesagt hat. „Ich muss mich als Abgeordneter auf das Wort der Verwaltung verlassen können.“ Jetzt habe man ein arbeitsrechtliches, aber auch ein politisches Problem am Ort.



Ulrich Freese aus Spremberg bewirbt sich in der SPD Cottbus und Spree-Neiße um die Kandidatur für den Deutschen Bundestag. Zwischen den Terminen bei den Ortsvereinen fragten wir den Kreistagsabgeordneten: Was lief da schief bei der Vergabe des Spree-Neiße-Rettungsdienstes?




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