Wurzelnackte Gehölze jetzt in den Herbstboden
Tipps für erfolgreiche Hobby-Obstgärtner

Groß Gaglow (ha). Die Nächte sind zwar schon recht kühl, doch der Boden ist warm – das sind ideale Bedingungen zum Pflanzen von Gehölzen; so genannter wurzelnackter Ware. Also junge Bäume, die nicht im Topf aufgezogen wurden. „Es ist die beste Zeit, weil das Wachstum abgeschlossen ist und die Bäumchen ihre ganze Kraft in das Wurzelwachstum stecken können. Damit sind sie dann kräftig für die Winterruhe, die selbst auch wichtig ist. Und im Frühjahr kann die Pflanze alle Energie in das Austreiben der Knospen stecken“, erklärt Gartenbaumeisterin Christel Holz aus dem Floralia Pflanzen-Centrum in Groß Gaglow.
Beim Pflanzen gibt es einige Tipps zu beachten. So werden beschädigte und zu lange Wurzeln gestutzt und anschließend einen ganzen Tag ins Wasser gestellt. Das Pflanzloch sollte 80?x?80 Zentimeter groß sein und mit einem Mix aus Garten- und Komposterde gefüllt werden. „Auf keinen Fall sollte mineralischer und auch frischer Naturdünger eingebracht werden, er verbrennt die Wurzeln“, rät Christel Holz weiter. Stattdessen wird die Wurzel gut eingewässert und mit einem stabilen Pfahlgerüst gestützt. Beim Pflanzen ist - im Gegensatz zu Rosen - darauf zu achten, dass die Veredlungsstelle etwa eine Hand breit über der Erde liegt. Ragen einige Wurzeln aus dem Boden heraus, ist das kein Problem, sie trocknen ab. „Ratsam ist nach dem Pflanzen ein erster Erziehungsschnitt. Hier beraten wir gern, denn es gibt sehr viele und schöne Möglichkeiten für Gehölze, beispielsweise, welche optische Funktion sie im Garten erhalten sollen.“ Wichtig sind auch gerade jetzt erste Schutzmaßnahmen. „Harter Frost macht den jungen Stämmchen zu schaffen. Deshalb rate ich zu einem weißen Schutzanstrich. Der besteht hauptsächlich aus Kalkverbindungen und Spurenelementen. Er schützt vor der Sonneneinstrahlung, die im Winter zu Rissen in der Rinde führen kann“, so Jürgen Kusserow. Alternativ sind Schutzmatten möglich. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass damit kein willkommener Unterschlupf für Insekten entsteht.
„Gegen das hinaufkriechen von Frostspannern, Ameisen oder Blattläusen hilft ein Leimring - ein natürlicher Schutz ohne Chemie. Dieser sollte jedes Jahr überprüft werden, schließlich wächst der Stamm, der Ring aber nicht“, rät der Floralia-Gärtner. So wird die Insektenzahl von Anfang an im Rahmen gehalten.