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Das Cottbuser Jahr endet mit offenen Fragen
Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD)
wendet sich zugleich an die Bürger und die Regierung

Cottbus (MB). Der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski hat sich mit einem Offenen Brief an die Cottbuserinnen und Cottbuser gewandt.
Es sei Zeit, Rückschau zu halten und Dank zu sagen, findet er und führt weiter fort: „Mit der erneuerten Bahnhofstraße wurde eines der größten und anspruchsvollsten Infrastrukturprojekte in unserer Stadt fertiggestellt. Die Magistrale zwischen dem Bahnhof und dem Norden von Cottbus war einst Zentrum der Verwaltung, der Kultur und des Handels. Diese Bedeutung kann sie nun - nach ihrer Sanierung - wieder erhalten: eine Straße mit feiner Architektur, verkehrsberuhigt, mit wichtigen Adressen der kommunalen Selbstverwaltung und der Kultur.“
Als Jahreshöhepunkte nennt das Stadtoberhaupt sportliche Erfolge, die dem „Weg des Ruhmes“ vor dem Rathaus fünf weitere Medaillen brachten, das Filmfestival mit Besucherrekord, das Jubiläum 100 Jahre Orchester, die weitere Entwicklung von Schloss Branitz und des Kunstmuseums Dieselkraftwerk sowie den Umzug des Max-Steenbeck-Gymnasiums. Auch die Neugründung des Evangelischen Gymnasiums setze bedeutende Impulse.
Weiter heißt es: „Die Haushaltssituation unserer Stadt hingegen ist dramatisch.
Trotz aller Konsolidierungsbemühungen war und ist es nicht möglich, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen; das bestätigte auch die Landesregierung. Die jährliche Neuverschuldung in Millionenhöhe ist aus eigener Kraft nicht zu lösen, denn die Fülle der uns von Bund und Land übertragenen Aufgaben geht leider nicht einher mit den entsprechenden Zuweisungen.“
Schließlich kommt der Oberbürgermeister zu offenen Fragen: „Die aktuelle Hochschuldiskussion ist kein Gewinn für Cottbus. Die Lausitz und selbst die Parteien sind in ihrer Meinung gespalten. Der vorliegende Gesetzentwurf findet weder bei den Betroffenen noch bei den Partnern aus der Stadt und der Wirtschaft die notwendige Zustimmung. Kann man das Gesetz in einem so engen Zeitrahmen, ohne ausreichende Akzeptanz und ohne genügende Mitwirkung der Betroffenen durchsetzen? Wie soll eine neue Universität unter diesen Rahmenbedingungen funktionieren?“
Der Oberbürgermeister bittet in diesem Zusammenhang die Landesregierung, der Diskussion mehr Zeit einzuräumen und allen Beteiligten Gelegenheit zu geben, ihre Argumente darzulegen.
Abschließend heißt es in dem Jahresbrief: „Liebe Cottbuserinnen, liebe Cottbuser, Ihnen allen, den vielen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern, den Vereinen, Kammern und Verbänden danke ich für das Engagement.
Mit Zuversicht blicken wir auf das Jahr 2013.“



Zahlreiche Sportler unterschiedlichster Disziplinen, wie hier der Kniebeuge-Weltmeister René Trage, trugen sich auch 2012 in die Ehrenchronik ein. Sternenstunden immer auch für OB Frank Szymanski (l.) und Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Drogla
Archiv-Foto: Heinrich


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