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Mit 60: Nacht bei Rosa zugebracht
Wirklich fürstliche Geburtstage ereignen sich für Pückler seit sieben Jahren

Cottbus (h). Tatsächlich festlich, so fand Stiftungsdirektor Gert Streidt Tagebuch blätternd heraus, hat Pückler seine Geburtstage nie begangen. Den 23. erlebte er im Bett, ein Freund musizierte für ihn; den 42. beging er einsam bei verschlossenen Türen in London, den 50. in einer Isolierzelle auf Malta.
Aber der 60.! Er weilte in Weimar und schreibt: „Die Nacht bei Rosa zugebracht, umgeben von Gefahren... Jetzt in meinem 60. Lebensjahr sind mir die Weiber weit mehr entgegenkommend als mit 25 Jahren...“
Indes: Den 63. Geburtstag verbringt Pückler auf siebenstündiger Bahnfahrt nach Dresden, unterwegs zu Lucie; den 76. still in Branitz und auch den 80. erkältet im Bett...
Abgesehen von jener amourösen Weimarer Episode keine sektprickelnde Namenstags-Bilanz. Doch der „Fürst Pückler in Branitz“-Verein holt nun alles nach. Seit sieben Jahren wird am 30. Oktober gefeiert, und Vorsitzende Heidemarie Konzack war am Dienstag zu Recht stolz auf ein opulentes Geschenk: Dank großzügiger Spenden konnten für 13000 Euro zwei Blumenständer aus Bronze exakt nach den verschwundenen Originalen gegossen werden. Bilder aus den 1920er Jahren zeigen solche schmucken Ständer vor der Schlosstreppe. Dort auf der Terrasse sollen die neuen Bronzeständer, vielleicht eines Tages wie die Vorbilder vergoldet, im Frühjahr 2013 wieder erstmals stehen.
Zur 227. Geburtstagsfeier des Fürsten hatten sich im Besucherzentrum die Mitglieder des Vereins und Gäste eingefunden. Heidemarie Konzack dankte besonders der Sparkasse Spree-Neiße und der Gebäude-Wirtschaft Cottbus für große Spendenanteile. Bei von den Mitgliedern selbst zubereiteten Häppchen und Wein wurde des launigen Fürsten gedacht.



Stiftungsdirektor Gert Streidt ist die Freude über das prächtige Geschenk anzusehen. Gemeinsam mit dem Branitzer Chefrestaurator Willy Thiel, Gartendirektor Claudius Wecke und für den gebenden Verein „Fürst Pückler in Branitz“ dessen Vorsitzende Heidemarie Konzack enthüllt er die beiden bronzenen Blumenständer, gegossen nach Branitzer Vorlagen in Ortrand
Foto: J. Heinrich



Einen Glaskrug mit Zinndeckel hat der Ströbitzer Bürgervereins-Vorsitzende Detlef Buchholz (r.) diese Woche Jürgen Heinrich überreicht. Er symbolisiert ein Dankeschön für die Begleitung des Vereins seit Gründung vor 20 Jahren durch den „Märkischen Boten“. Korrespondentin Helga Nattke (l.), die daran den Hauptanteil hat, erhielt ein Ehrengeschenk. Auch Stadtverordneter Rüdiger Galle (2.v.r.) sowie Gründungsvorsitzender Wolfgang Fischer und dessen damaliger Stellvertreter Manfred Peters wurden ausgezeichnet Foto: M. Klinkmüller

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