Bücherbox soll Forster zum Lesen animieren
Offene und kostenlose Litfaßsäulen-Bibliothek ist eröffnet

Forst (mk). Sie ist keine Kreisbibliothek sondern eine Bibliothek in Kreisform. Und eigentlich ist das, was auf dem Weg zwischen dem Forster Rathaus und der einstigen Poliklinik steht, gar keine Bibliothek. „Bücherbox“ steht auf der Litfaßsäule. Hier gibt es keinen Bibliothekar, keinen Ausleihausweis, kein Leihdatum - kurz: keine Bürokratie. Jeder kann sich hier ein Buch herausnehmen oder hereinstellen. So lautet auch das Motto der neuen Forster Bücherbox: „Bring ein Buch - nimm ein Buch - lies ein Buch!“ Die erste, die am Dienstagnachmittag ein Buch gebracht hat, ist Heike Baerwald von der Stadtverwaltung. Der Buchtitel: „Da lacht die ganze Schule“. Es folgen Bücher vom Nix-Verein und welche aus der Oberschule. Witzebänder, „Die Abenteuer des Werner Holt“, Stephen-King-Romane, Koch- und Bastelbücher, Comichefte reihen sich aneinander. Wenige Sekunden später stellt sich ein kleiner Junge auf die Zehenspitzen, zieht ein TKKG-Heft heraus und verschwindet.
„Wir wollen so das Lesen wieder in den Vordergrund rücken“, wünscht sich Heike Baerwald bei der Eröffnung und beschreibt den Neubau als eine lebendige Litfaßsäule.
Als „Kümmerer“ unterstützen dieses Projekt der Nix e.V. sowie die Gutenberg-Oberschule. Französischlehrerin Margit Pflugbeil leitet die dreiköpfige „Arbeitsgemeinschaft Bücherbox“. Die Dreiköpfigkeit der AG zeigt, welch geringen Stellenwert Bücher mittlerweile angenommen haben. Dennoch ist Margit Pflugbeil voller Zuversicht und sagt: Es ist ein Versuch für Forst, das Buch wieder in den öffentlichen Blick zurückzuholen“. Geöffnet ist die Bücherbox zu den Öffnungszeiten der Geschäfte, also in der Regel von 9 bis 18 Uhr. Gerne können Forster hier ihre Bücher einsortieren. Kinderbücher bitte unten, denn bereits der junge TKKG-Erstleiher musste sich ganz schön strecken.