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Schrilles Indien in der Sparkasse in Cottbus
Künstlerpaar Zepnick: Bilder aus dem Abenteuer

Cottbus (h). Seit Mittwochabend beherrschen vollbusig-nackte Tänzerinnen, schwarzäugige Bettelkinder, kalkweiß bemalte Sadu-Heilige und schmucküberladene Mädchen das Sparkassen-Ambiente am Breitscheidplatz. In der großen Halle und in den Gängen zweier Etagen lassen schrille Großformate die Gefühle zwischen Erschrecken und Faszination pendeln. Wer so malt, muss aufgerüttelt, in eine Arte Trance versetzt gewesen sein.
So war’s wohl. „Indien ist das Ergreifendste, das ich je erlebt habe“, erzählt Maler Johannes Zepnick, der so hemmungsfrei spricht wie er malt und dabei seine Ängstlichkeit hinter den Mut seiner Frau Regina stellt: „Sie ist, was eigentlich gar nicht geht, durch Delhi Autogefahren, das Steuer in fester Hand, ich mit unserem indischen Hund gemeinsam zitternd vor Angst...“
Wochenlang waren die beiden im VW-Bus als Abenteurer im Land der großen Geheimnisse und Kontraste unterwegs, Leinwand, Pinsel und französische Keilrahmen im Gepäck. Aus reicher Ernte sind 40 Ölbilder und 30 Grafiken in der Sparkasse zu sehen. 300 Besucher kamen zur Vernissage. Strittig ihre Meinungen, aber an keinem der Diskussionstische war Langeweile. Das Geldinstitut, dessen Sammlung regionaler Kunst schon über 400 Werke umfasst, hat wieder Impulse gegeben. Eigentlich nicht Sichtbares wurde einmal mehr sichtbar. Bis 19. Dezember bleibt Indien hier.



Lustvoll-vulgäres Tryptichon der verletzten, von Aussatz und Tränen gepeinigten Tänzerinnen. Johannes Zepnick hat nicht Sichtbares sichtbar gemacht - Erlebnisse einer heilig unheiligen Fremde in wilder Farbenkraft
Fotos: Jens Haberland



Sparkassenvorstand Ralf Braun mit dem voigtländischen Künstlerpaar Regina und Johannes Zepnick, die, wenn sie nicht auf Abenteuertour in Syrien, Iran, Pakistan oder Indien unterwegs sind, heute im Osterzgebirge leben und auch etwas weniger schrill-plakativ malen können, wie schöne Spreewaldlandschaften - ebenfalls im Sparkassenhaus - belegen

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