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Herbst-Abschied auf böhmisch
Mit 70 sportlich auf heißem Stuhl unterwegs - ein vielseitiger Ehrenamtler

Kolkwitz. Bei dem traumhaften Wetter am vergangenen Sonntag begegnete dem Fotografen dieser leidenschaftliche Motorradfahrer im Papitzer Raum. Da schlagen die Herzen besonders der älteren Motorradsportler höher, wenn sie die einst so populäre „Drei-fünfer Jawa“ sehen (und „singen“ hören!). Sie hat 350 ccm Hubraum, Erstzulassung 1960, und wurde stets gepflegt und gehütet wie das eigene Kind. Stolzer Besitzer dieses „heißen Stuhles“ ist der Papitzer Ulli Schmoger. Ein Techniker steht ihm zur Seite, der mit ihm das Maschinchen immer wieder in Bestverfassung bringt. Wenn die Säge mit Ersatzteilen klemmt, hilft die Fahrt nach Tschechien, dem Herkunftsland des damals so beliebten Motorrades.
Übrigens entstand der Name Jawa aus den Namen „Janecek“ und „Wanderer“. Janecek war der Fabrikbesitzer, „Wanderer“ die Lizenzgeber-Werke.
Der nun schon 70-jährige Schmoger ist mit diesem Feuerstuhl aus seiner Jugendzeit gern auf Tour und völlig zu Recht stolz auf dieses Prachtstück. Der Motorradfan liebt nicht nur diese Art der Beschäftigung, sondern ist vielseitig unterwegs. Er engagiert sich für die Jagdhornbläser „Vorspreewald“ mit Hauptsitz in Papitz, schmückt Jahr für Jahr Rassegeflügel- und Kleintierzuchtausstellungen in Kunersdorf aus, stellt natürlich selbst mit aus als Kleintierzüchter und war über zwei Jahrzehnte Vereinsvorsitzender des Sportvereines SV 09 Papitz. Sein Ste-ckenpferd in der Gärtnerei sind übrigens Dahlien. Ausruhen und untätig sein will er als Rentner nicht. Er ist gern unter Menschen und möchte seine Hobbys keinesfalls missen.



Ulli Schmoger aus Zahsow auf seiner „Drei-fünfer Jawa“ - ein Schmuckstück aus den tollen Zeiten, als es grad die ersten „Kofferheulen“, aber noch nicht mal die Beatles darinnen gab. Letzte Woche war er auf Abschiedstour aus der Saison...
Foto: Rudolf Fischer

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