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Der tapfere Schneider
Neue Ausstellung im Forster Kreishaus gibt interessante Einblicke in vier Leben

Forst (MB). Anlässlich der Interkulturellen Woche ist im Forster Kreishaus die Ausstellung „Seinen Ort finden“ noch bis zum 26. Oktober im Foyer des Kreishauses zu sehen.
Die Ausstellung gibt Einblick in vier Lebensgeschichten. Eine ist die von Kurt Kretschmann, der am 2. März 1914 in einer Berliner Arbeiterfamilie geboren wurde. Der Schneider weigerte sich 1933 Uniformen zu schneidern und wurde entlassen. Später entzog er sich mehrfach der Musterung. 1940 wurde er dennoch in die Wehrmacht eingezogen. Dort wurde der Kriegsgegner in ein sogenanntes Himmelfahrtskommando an die russische Front geschickt, welches nur zehn Prozent Überlebenschance bot. Nach einer Verwundung desertierte er und lag bis zum Kriegsende für zwei Monate in einem Erdloch. Nach dem Krieg wurde Kurt Kretschmann Landesbeauftragter für den Naturschutz im Land Brandenburg. Ihm ist auch das heutige Naturschutzsymbol zu verdanken. 1949 beauftragte Kurt Kretschmann einen Grafiker eine Waldohreule zu zeichnen, da die Eule einen schlechten Ruf als Totenvogel hatte. Weitere Leben: Clara Grunwald, gründete1919 den ersten Montessori-Verein und wurde in Auschwitz ermordet. Landwirt Jan Bernasiewicz wurde 1908 in Jaworznia geborenen und betrieb fast fünfzig Jahre eine kleine Landwirtschaft. Die Ausstellung zeigt viele Fotos und eine Biografie der Personen.



Schneider Kurt Kretschmann weigerte sich 1933 Uniformen zu schneidern und gilt als der Erfinder des heutigen Naturschutz-Symboles der Eule Ausstellungs-
Foto: M.K.



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