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Wettbewerb als Technologie-Starthilfe
Wirtschaftsinitiative Lausitz will Hochschulen und kleine Unternehmer
stärker zusammen bringen / Transferberater noch Zukunftsmusik

Region (ha). Am Donnerstag wurde offiziell der zweite Lausitzer WissenschaftsTransferpreis der Wirtschaftsinitiative Lausitz (WiL) ausgeschrieben. „Mit diesem Wettbewerb wollen wir Kooperationen zwischen den drei Lausitzer Hochschulen und kleinen und mittelständischen Unternehmen anregen“, begründete Dr. Hermann Borghorst das Anliegen. „Wir sind mit fünf Projekten der Hochschule Lausitz, zwei von Unternehmen und einem der BTU Cottbus gut gestartet, versprechen uns aber eine Steigerung in diesem Jahr.“ Die Projekte dürfen drei Jahre alt sein und müssen mit Lausitzer Hochschulen oder Unternehmen abgeschlossen sein. Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert. Bewerbungsdetails sind auf www.wil-ev.de zu finden.
Doch die Wirtschaftsinitiative Lausitz sucht nach Wegen, den kleinen und mittelständischen Unternehmen eine effektive Hilfe an die Seite zu stellen, beispielsweise in Form eines Wissenstransfer-Beraters. Doch der ist derzeit nicht aus den Mitgliedsbeiträgen des Vereins finanzierbar, die öffentliche Hand hält sich noch zurück. „Wir dürfen es nicht dem Zufall überlassen, dass Unternehmer mit Forschungs- und Entwicklungsbedarf die richtigen Partner an den Hochschulen finden, so wie es beim Sieger des ersten WissenschaftsTransferpreises geschehen ist. Wir verschwenden zu viel Knowhow, Arbeitsstellen und Forschungsarbeit“, drängt Hermann Borghorst. Solche Strukturen aufzubauen ist wichtig, um Fachkräfte in die Lausitz zu locken. Denn aus dem Nachwuchs allein werden nicht genügend Fachleute zu rekrutieren sein, warnt er. Zwar gebe es schon Transferstellen an den Hochschulen, „die arbeiten auch sehr gut zusammen“, bestätigt Prof. Dr. Sylvio Simon von der Hochschule Lausitz, der einem Fördertechnikunternehmen helfen konnte. „Wir brauchen - wie es im Sport mit den Scouts längst üblich ist, die die Sportler national und international vermitteln - einen Berater für die Unternehmer. Denn die haben selbst keine Zeit im Arbeitsalltag, sich um die Suche nach geeigneten Partnern für neue Ideen zu kümmern“, argumentiert Dr. Karl Heinz Trebel, der die Jury des Wettbewerbes leitet.
Und noch etwas hat der erste Wettbewerb gezeigt: Unternehmen, die einmal den Draht zu den Hochschulen gefunden haben, greifen danach verstärkt selbst auf diese Forschungsquellen zurück. Dem zufällig entstandenen Kontakt des Preisträgers, die IFT Industrie- und Fördertechnik aus Neuhausen/Spree und die Hochschule Lausitz, folgten weitere Ideen. Der Projektpartner, die dpm Identsysteme GmbH will weitere Ideen mit Hilfe der Lehrstühle - nicht nur Lausitzer Hochschulen - zur Marktreife bringen oder die wirtschaftliche Machbarkeit untersuchen.



Für den Vorsitzenden Dr. Hermann Borghorst und seinen Stellvertreter Dr. Karl Heinz Trebel von der Wirtschaftsinitiative Lausitz (WiL) muss der Kontakt zwischen Hochschulforschern wie Prof. Dr. Sylvio Simon (HL) und Unternehmern wie Andreas Wetzel von der dpm Identsysteme GmbH, (v.l.n.r.) professionell gemanagt werden
Ha.



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