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Stadt stellt sich hinter Kraftwerk
Kreisentwicklungsplan ist für Spremberg zu überarbeiten /
Streitpunkt ist auch Energie

Spremberg (mk). Wie der Spree-Neiße-Kreis im Jahr 2020 aussehen könnte, soll die Kreisentwicklungskonzeption zeigen. Der Stadt Spremberg fehlen jedoch konkrete Aussagen und auch der streichende Rotstift wurde angesetzt.
So wünscht sich das Spremberger Rathaus Aussagen über eine mögliche Neugliederung des Kreises. Zudem legt die Stadt darauf Wert, dass Spremberg als regionaler Wachstumskern über ausreichende Möglichkeiten an Flächenangeboten für weitere Industrie- und Gewerbeansiedlungen verfügt.
Als Beispiel wird der Kupfererzabbau genannt. Für diesen ist der bisherige Zeitplan überarbeitet worden. Derzeit führt die Kupferschiefer-Lausitz (KSL) eine technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudie durch, deren Ergebnisse zum Ende des Jahres vorliegen sollen. Nach Erstellung der Antragsunterlagen wird ein Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2015 erwartet. Neben der
Zukunftsmusik Kupfererzabbau wird mit der Errichtung eines Ersatzbrennstoff-Kraftwerkes durch die Spreerecycling GmbH auch auf einen aktuellen Wirtschaftserfolg verwiesen. Zukünftig werden ­Abfälle der Papierfabrik verwertet, um gleichzeitig als Prozessdampf und elektrische Energie wieder zur Verfügung zu stehen. Dadurch werden künftig 50 neue Arbeitsplätze am Standort entstehen. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass hinsichtlich der Verkehrsinfrastruktur des Kreises das Ausbauprogramm der Kreisstraßen bis 2020 völlig fehlt. Diese Angaben, so die Stellungnahme, besitzen für Straßenplanungen höchste Priorität. In der Konzeption enthalten soll zudem auch das Thema „Braune Spree“ und die damit verbundenen Auswirkungen auf Fauna und Flora in und an der Spree sein.
Als inhaltlich und sachlich falsch sowie tendenziell als
unternehmerfeindlich sieht das Spremberger Rathaus die Aufforderung in der Kreisentwicklungskonzeption, dass Braunkohlekraftwerke Wirkungsgrade steigern und ihre Anlagen als zukunftssichere Brückentechnologie zu entwickeln haben. Einerseits, so die Spremberger Stellungnahme, könne erst von einer Brückentechnologie gesprochen werden, wenn es mittelfristig gelingt, die Netze auszubauen sowie für die Verbraucher eine bezahlbare Speichertechnologie zu entwickeln. Andererseits sei nach umfangreichen Investitionen am Industriestandort Schwarze Pumpe zur Minimierung der Umweltbelastung die jetzige Aufforderung in der Konzeption nicht nachvollziehbar.
Bis zum 30. September können Bürger ihre Gedanken zum Kreisentwicklungskonzept 2020 unter:
www.lkspn.de/entwurf_kek_2020/185740.html äußern.



Derzeit wird an der Brücke Liebesinsel gearbeitet. Unter den Füßen der Bauarbeiter fließt die braune Spree. Ein Thema, das nach einer Spremberger Stellungnahme in die Kreisentwicklungskonzeption gehört
Foto: M.K.



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