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Kehrtwende bei den Sembtenern
Zweite Umfrage ergab 80 Prozent gegen einen zweiten Windpark /
Dienstag Gemeindesitzung

Sembten (ha). Einen überraschenden Meinungswechsel gab es in Sembten. Die Einwohner haben sich noch einmal intensiv mit dem Vorhaben befasst - neben dem Ort soll ein zweiter Windpark entstehen. Der Investor hatte lukrative Angebote gemacht, die bei einer ersten Umfrage des Ortsbeirates zu einer 60-prozentigen Zustimmung führte. Doch drei Sembtenern waren die Versprechen nicht geheuer, sie gingen selbst noch einmal von Haus zu Haus. Das Ergebnis ist eine deutliche Kehrtwendung. 80 Prozent der Sembtener haben sich nun gegen den Windpark ausgesprochen. „Das ist ein sehr deutliches Votum, das mich sehr überrascht“, sagt Ortsvorsteher Gotthard Drodowsky. „Aber ich akzeptiere die Entscheidung. Am Wochenende wird unser Ortsbeirat noch einmal zusammen beraten, bevor am Dienstag die Gemeindesitzung nach der Auffassung unseres Dorfes fragt.“ Im Krayner Steinsaal wird der Investor noch einmal seine Argumente der Gemeindevertreter vortragen. Dann sollen auch die Betroffenen zu Wort kommen.
„Es ist meines Erachtens gefährlich, denn jetzt hätten wir noch die Gelegenheit, ein ordentliches Stück vom Kuchen zu bekommen. Wenn der Windpark aber trotz unserer Ablehnung gebaut wird, sehen wir nichts“, gibt Gotthard Drodowsky zu bedenken. Er selbst wäre am stärksten betroffen, denn direkt hinter seinem Haus sollen die voraussichtlich zehn Anlagen im Abstand von mindestens einem Kilometer errichtet werden. Die Einnahmen für die Gemeinde würden für diese zehn Anlagen etwa 40?000 Euro pro Jahr betragen, wenn man die Einnahmen der 16 Anlagen in Schenkendöbern hochrechnet. Doch das bliebe zu verhandeln.



Blick in Sembten Richtung Guben. Nein, solch einen Anblick soll es Richtung Bahnsdorf hinter „Flieges Hofschänke“ nicht geben. Eine zweite Haus-zu-Haus-Befragung fiel eindeutig gegen den Windpark aus, nachdem eine erste Befragung noch 60 Prozent Befürworter ergab
Foto: Jens Haberland



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