Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Harter K(r)ampf um beste Freunde
Kinochef Detlef Zindler hat für Spremberger Filmnächte keine Mühen gescheut

Spremberg (mk). Das Heimatfest ist noch in vollem Gange, da steht schon das nächste Highlight vor der Tür - die Spremberger Filmnächte. Am 22. August geht es los. Der Kino-Chef Detlef Zindler verrät, was auf die Besucher zukommt.
Wie schwer ist es, statt im Kino auf der Freilichtbüh-
ne die Filme flimmern zu lassen?
D. Zindler:
In diesem Jahr deutlich leichter. Im vergangenen Jahr mussten wir den schweren alten Projektor zur Freilichtbühne schleppen. Das war ein riesiger Aufwand. Dieses Mal zeigen wir die Filme digital per modernem Beamer. Der lässt sich per Hand tragen.
Ändert sich dadurch etwas an der Bildqualität?
Ja. Bei dem Projektor gab es gelegentlich Tonprobleme. Vor allem bei den Tonübergängen am Aktende konnte das auftreten. Das gibt es jetzt beim digitalen Kino nicht mehr.
Und das Bild?
Das digitale Bild ist deutlich besser als das Bild vom 35 Millimeter-Film.
Wird der Beamer Probleme wegen der Helligkeit im Freien haben?
Die Filme werden ja gezeigt, wenn es schon dunkel wird. Da gibt es keine Probleme.
Wer sucht die Filme aus?
Ich gebe meine Empfehlungen an die Filmnächte GbR ab, da ich ja weiß, was gut lief und was nicht. Außer „Chocolat“- den wollte die Confisserie Felicitas bei der Felicitas-Filmnacht natürlich zeigen. Der Film „Die Welle“ ist auch ideal für den Eröffnungstag, wo es um Vielfalt und Toleranz geht. Durch diesen Tag werden die Filmnächte auch auf fünf Tage ausgeweitet.
Für den Filmnacht-Sonntag dürfen aber die Besucher ihren Wunschfilm sehen?
Klar. Bis zum 15. August können alle auf Facebook oder der Kino-Webseite aus drei Filmen auswählen, welcher gezeigt wird.
Welche sind das?
Ziemlich beste Freunde, Russendisko und Till Eulenspiegel.
Haben die anderen Filme gegen „Ziemlich beste Freunde“ eine Chance?
Ich glaube nicht. Aber alle drei Filme sind sehr attraktiv. Till Eulenspiegel war vor der Wende ein Kracher. Weil er sehr robust war, durfte er erst ab einem Alter von 16 Jahren gezeigt werden. Und Russendisko. Wer hat’s nicht gelesen?
Gab es Probleme, die Filme zu besorgen?
Wie beim Laden von Strittmatter vor allem bei „Ziemlich beste Freunde“. Da habe ich einen Monat Ärger gehabt.
Warum?
Der Film ist öffentlich noch nicht auf DVD erschienen, da sich die Vermarkter im Sommer noch Einnahmen von Open-Air-Kinos versprechen. Deshalb war es schwer, an die DVD ranzukommen. Auch bei „Tribute von Panem“ der zum Blockbuster-Kino gehört, gab es Probleme.
Gibt es auch Kino-Knabberzeug?
Auch an der Freilichtbühne wird es Popcorn und kinospezifische Sachen zu essen und trinken geben.
Kann ich meine Getränke auch selbst mitbringen?
Es dürfen weder Getränke noch Speisen mitgebracht werden. Jeder wird am Eingang kontrolliert. Alkohol ist auch nicht erlaubt.
Durch Felicitas und die Volksbank werden zwei Filmnächte gesponsort. Hilft das?
Das nimmt mir viel Arbeit bei der Vermarktung ab. Als Kinoleiter habe ich genug zu tun. Schade ist nur, dass in diesem Jahr der Musikfilm ausfallen wird. Da wollten wir eine Rocknacht daraus machen. Aber in diesem Jahr ist da kein Platz mehr - vielleicht im nächsten.
Was kostet der Eintritt?
Mit drei Euro pro Fimnacht haben wir wieder einen tollen Preis, um möglichst viele zur Freilichtbühne zu locken.
Es fragte Mathias Klinkmüller



Theaterleiter Detlef Zindler musste im vergangenen Jahr noch den schweren Projektor (im Hintergrund) zur Freilichtbühne schleppen. Dieses Jahr hat er einen Beamer
Foto: M.K.

zurück...