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Senioren schwitzen für den Schulgarten
Senioren schwitzen für den Schulgarten Sondereinsatz der Senioren-Akademie für
gepflegten Garten im Pädagogischen Zentrum

Cottbus (ha). Ein Dutzend der über 40 Senioren, die sich regelmäßig zu Veranstaltungen des Weiterbildungszentrums der BTU in der Fachgruppe Ökologie und Gartenbau treffen, sind zum Sondereinsatz am Mittwoch in den „Schulgarten“ gekommen. „Wir wollen den Mitarbeitern des Pädagogischen Zentrums helfen und den Schülern, die bald aus den Ferien zurückkommen, das Lernen in einem gepflegten Garten ermöglichen“, begründet die Fachgruppenleitern Gisela Koch die Anstrengungen bei sengender Hitze. Unkraut, zu üppig gediehenes Grün und Verblühtes wird schubkarrenweise abtransportiert. „Wir wollen dem Schulgarten etwas zurückgeben, weil wir hier die Räume und den herrlichen Garten für unsere Veranstaltungen nutzen dürfen“, so die Dozentin, die von 1992 bis 1997 die 1,3 Hektar große Anlage leitete. Sie kennt jeden Baum und seine Geschichte dazu. Und natürlich auch die Baumart, die alles andere als leicht herauszufinden ist. „Seit 20 Jahren gibt es eine Erklärung der Gesellschaft für die Didaktik des Schulunterrichts, und bis heute hat sich daran nichts geändert. Nur ist es leicht, kluge Worte darüber zu verlieren. Viel schwieriger ist es, das schulgärtnerische Wissen zu vermitteln. „Nur noch in Thüringen gibt es den regulären Schulgartenunterricht“, beklagt die Pädagogin. „Dabei sind doch gerade hier Sachkompetenz, soziale Kompetenz und weitere Bildungsinhalte perfekt vermittelbar, mit Bewegung, mitten in der Natur. Bis hin zur gesunden Ernährung.“ Cottbus hat eine brandenburgweit einzigartige Anlage und mit dem Team um die Leiterin Ulrike Blumensath ausgesprochen engagierte Mitarbeiter. Sie wünscht sich eine deutlich intensivere und vor allem regelmäßige Nutzung von Schulklassen. „Es gibt immer mehr Lehrer, die die Vorteile dieser Einrichtung erkennen und nutzen. Doch es sind noch zu wenige“, appelliert sie an die Schulen. „Wir Senioren erhalten einen wunderbaren Mix aus Theorie und Praxis“, schwärmt Christian Rink von der Senioren-Weiterbildung, von Seniorenakademie und den Ringvorlesungen. „Hinzu kommen Exkursionen, wie jetzt im August zur Königlichen Gartenakademie in Dahlem. Die Veranstaltungen werden ganz unkompliziert gehandhabt. So erhalten wir einen tiefen Einblick in verschiedenste Themen und verlieren nicht den Kontakt zur Uni“, so der Elektroniker. Auch deshalb hilft er gern mit im Schulgarten - für ihn ein gehöriger Teil des Bildungsalltags.



Kurze Verschnaufpause zwischen dem Unkrautzupfen: Gisela Koch (2.v.r.) erklärt den Gartenhelfern die Pflanzen, die hier besonders üppig gedeihen. „Den Schülern muss viel mehr deutlich gemacht werden, wie lange es dauert und welche Mühe nötig ist, bis solch üppige Blütenpracht entsteht. Eintagesprojekte sind dafür viel zu kurz gedacht“, sagt die ehemalige Leiterin des Pädagogischen Zentrums für Natur und Umwelt Fotos: Jens Haberland

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